Die Beinprothese im Sport Ein unzulässiges technisches Hilfsmittel?

Frankfurt/Main · Vorteil oder nicht? Beinprothesen im Sport sind angesichts des Erfolges des unterschenkelamputierten Paralympics-Siegers Markus Rehm bei den deutschen Leichtathletik- Meisterschaften der Nichtbehinderten in den Blickpunkt gerückt. Die Prothese im Sport ist keine "Gehhilfe", sondern ein Sportgerät zur Leistungssteigerung - ist es aber auch ein unzulässiges technisches Hilfsmittel?

Die Beinprothese im Sport.

Die Beinprothese im Sport.

Foto: dpa, shp hak jhe

Sportprothesen werden entwickelt, um den jeweiligen Herausforderungen zu entsprechen. Hauptaugenmerk ist dabei, dass die Energie, die der Athlet in die Prothese hineingibt, nicht verloren geht. Deshalb werden Prothesenpassteile für die verschiedensten Sportarten entwickelt. Für Sprints und den Anlauf beim Weitsprung gibt es spezielle Prothesen, bei denen der Faktor Dynamik wichtig ist.

Eine Beinprothese besteht aus einem Schaft, der mit einer hautfreundlichen Silikon-Hülle überzogen ist, einem hydraulischen Kniegelenk und einer Fußgelenkkonstruktion. Rund 10 000 Euro kostet so ein High-Tech-Sportgerät für Behinderte.

Entscheidend beim Schaft ist die Gewährleistung einer gleichmäßigen Druckverteilung. Das Kniegelenk muss die Muskulatur ersetzen, die beim Nichtamputierten die Gelenkkontrolle übernimmt. In Sprintprothesen finden meist hydraulische Kniegelenke mit individueller Justierung Verwendung. Im Fußgelenk der Sprintprothesen werden federnde Elemente aus Karbonfaserverbundschichten mit großem Stoßdämpfereffekt verwendet. Vorgeschrieben ist, dass es Sprungfedern für Normalverbraucher sind und keine speziellen Anfertigungen.

(dpa)
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