BDI-Präsident Ulrich Grillo EZB-Entscheidung ist "Alarmsignal" für Regierungen

Düsseldorf · Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) als ein "Alarmsignal" für die Regierungen der Euro-Staaten bezeichnet.

 Ulrich Grillo sieht im neuesten EZB-Plan einen Weckruf für die Politik.

Ulrich Grillo sieht im neuesten EZB-Plan einen Weckruf für die Politik.

Foto: dapd, Andreas Arnold

"Die EZB-Entscheidung ist ein Alarmsignal an die Politik: Die Geldpolitik kann die Versäumnisse der Regierungen nicht auf Dauer ausgleichen", sagte Grillo unserer Redaktion. "Die Regierungen müssen Strukturreformen schneller umsetzen, damit die Länder wettbewerbsfähiger werden. Die Geldpolitik hat ihre Rolle erfüllt, jetzt ist die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Europa am Zuge", betonte Grillo.

"Ich glaube nicht, dass wir momentan Angst vor Deflation haben müssen", sagte der BDI-Präsident. Was Europa dringend brauche, sei Wachstum. "Die neuerliche Zinssenkung wird ohne eine investitionsfreundliche Fiskal- und Wirtschaftspolitik nur wenig bewirken", sagte er. Die Zurückhaltung bei der Kreditvergabe in Südeuropa hänge mehr mit den handfesten Problemen der dortigen Banken zusammen. "Mit der Bankenunion sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Grillo.

(mar)
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