Rekordhoch Dax schließt erstmals über 9000 Punkten

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Dienstag erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte über der Marke von 9000 Punkten geschlossen. Die Hoffnung auf weiterhin billiges Geld bescherte dem Leitindex ein Plus von 0,48 Prozent auf 9022,04 Punkte. Kurz vor Handelsschluss hatte er sein Rekordhoch bei 9022,21 Punkten markiert. Der MDax kletterte um 0,31 Prozent auf 15.868,09 Punkte nach oben und der TecDax legte um 0,27 Prozent auf 1125,29 Punkte zu.

Etwas Schub verliehen dem Markt gemischt ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA. Damit steige die Hoffnung, dass die US-Notenbanker vorerst an ihrer ultralockeren Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur festhalten werden, sagte Analyst Stephan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel.

Alle warteten nun auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank, so Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Broker GKFX. Sollte die Fed am Mittwoch keine Hinweise auf einen baldigen Rückzug aus ihrer ultralockeren Geldpolitik liefern, könnten die Aktienkurse weiter auf neue Höchststände steigen, schätzt der Börsenexperte. Ähnlich sieht Thilo Müller von MB Fund Advisory die aktuelle Phase: "Der Markt holt derzeit Kraft für einen signifikanten Sprung über die Marke von 9000 Punkten", sagte er. Hierzulande könnten zudem gute Unternehmensnachrichten den Weg für weitere Kursgewinne ebnen.

Entsprechend gespannt verfolgten die Anleger Nachrichten aus der laufenden Berichtssaison. Nach einem heftigen Gewinneinbruch im dritten Quartal waren im Dax die Titel der Deutschen Bank zunächst deutlich abgesackt, bevor sie ins Plus drehten und um 0,86 Prozent auf 36,21 Euro stiegen. Einige Analysten hätten die langfristigen Perspektiven für die Papiere des Finanzinstituts weiter optimistisch bewertet und damit den Kurs gestützt, sagten Börsianer.

Am Dax-Ende landeten mit minus 1,90 Prozent die Papiere der Deutschen Börse. Der Börsenbetreiber wollte am Abend nachbörslich seine Quartalszahlen vorlegen. Zu den weiteren Dax-Verlierern gehörten die Titel von Linde mit einem Minus von 0,41 Prozent. Ungünstige Wechselkurse hatten das Wachstumstempo des Industriegase-Spezialisten und Anlagenbauers im dritten Jahresviertel gebremst. Das Unternehmen schränkte daher seine operative Gewinnprognose leicht ein.

Ebenfalls nach Zahlen schossen dagegen im MDax DMG Mori Seki (vormals Gildemeister) um rund 10 Prozent an die Index-Spitze. Der Werkzeugmaschinenbauer hatte nach Gewinnzuwächsen im dritten Quartal seine Jahresprognose angehoben.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,95 Prozent fester bei 3050,64 Punkten. Auch die Börsen in Paris und London verzeichneten Gewinne. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit 0,61 Prozent im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,43 (Montag: 1,44) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 133,73 Punkte. Der Bund-Future legte ebenfalls um 0,11 Prozent zu, und zwar auf 141,22 Punkte. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3768 (Montag: 1,3784) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7263 (0,7255) Euro.

(dpa)
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