Berlin Girokonto für alle kommt

Berlin · Wer ein Girokonto eröffnen will, soll künftig leichter herausfinden können, welche Bank für ihn das günstigste Angebot hat. Das ist das Ziel eines Gesetzesvorhabens, zu dem die Bundesregierung jetzt einen Referentenentwurf vorgelegt hat. Darin ist festgelegt, dass die Kreditinstitute für die einzelnen Gebühren keine verschwurbelten Begriffe benutzen dürfen, die für Laien nur schwer verständlich sind. Stattdessen soll eine "standardisierte Zahlungskontenterminologie" verwendet werden.

Außerdem sollen Internetseiten, auf denen Verbraucher die Konditionen verschiedener Anbieter vergleichen können, von staatlicher Seite ein Zertifikat erhalten, wenn sie bestimmte Standards erfüllen. Dazu gehört etwa, dass sie nicht nur die Gebühren auflisten, sondern auch erwähnen, über wie viele Filialen und Geldautomaten die jeweilige Bank verfügt.

"Es gibt einige gute Ansätze", sagte Frank-Christian Pauli, Finanz-Referent beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Eine Vereinheitlichung bestimmter Begriffe und ein Übersichtsblatt mit den wichtigsten Kosten zum Konto seien aber noch in der europäischen Abstimmung. "Von ihnen wird es mit abhängen, wie gut der Vergleich gelingt."

Zugleich sollen Banken demnächst niemanden mehr abweisen dürfen, der bei ihnen ein einfaches Girokonto eröffnen will. Auch Obdachlose, Asylbewerber und Ausländer, die mit einer sogenannten Duldung in Deutschland leben, sollen das Recht erhalten, ein sogenanntes Basiskonto zu eröffnen - und zwar bei einer Bank ihrer Wahl. Einzige Voraussetzung ist, dass sich der Kunde legal in der EU aufhält.

Bei dem "Basiskonto" handelt es sich um ein Konto auf Guthabenbasis. Der Kunde kann Geld erhalten und auch selbst überweisen. Er erhält auch eine Bankkarte, kann aber nicht sein Konto überziehen.

(dpa)
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