Düsseldorf Henkel meldet Rekordumsatz

Düsseldorf · Um 12,7 Prozent wächst das Geschäft. Zukäufe und die Euro-Abwertung helfen.

Eine Reihe von Akquisitionen im vergangenen Jahr sowie die Aufwertung des US-Dollar verschönern das Zahlenwerk des börsennotierten Düsseldorfer Unternehmens Henkel. Der Umsatz in den ersten drei Monaten legte um 12,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal vor einem Jahr zu. Das gemeldete Geschäft von 4,4 Milliarden Euro lag so hoch wie noch nie in einem Quartal.

Beim Herausrechnen von Sondereffekten sieht es nicht so toll aus. "Organisch", also wachsend aus dem bisherigen Geschäft, ging der Umsatz nur um 3,6 Prozent hoch. Die Abwertung des Euro macht 5,6 Prozent des Anstiegs aus. Und Zukäufe erhöhten die Umsätze um 3,3 Prozent. Das operative Ergebnis des Dax-Konzerns stieg um 6,5 Prozent auf 650 Millionen Euro.

Die USA und Russland bleiben schwierige Märkte. In Russland legte das Geschäft zwar um mehr als zehn Prozent zu, doch in Wahrheit hat nur die hohe Inflation den Umsatz erhöht, die Verkaufszahlen gingen nicht hoch. In den USA leidet Henkel unter der Dominanz der US-Konzerne. Vorstandschef Kasper Rorsted betonte, dass Henkel weiter auf der Suche nach Zukäufen sei. Finanzvorstand Carsten Knobel deutete an, dass Henkel dabei deutlich über die bisher genannte Summe von vier bis fünf Milliarden Euro hinausgehen könne. Aktuell habe Henkel keine Schulden, jedes Jahr käme eine Milliarde Euro an Liquidität in die Kasse. Es kann also gut sein, dass Henkel versucht, Wella aus Darmstadt zu übernehmen. Henkel selbst will das Thema nicht kommentieren.

Rorsted merkte an, er sei auch nach zehn Jahren noch gerne bei Henkel. Damit reagierte der 53-jährige Däne auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, Chef der Adidas-Gruppe in Herzogenaurach zu werden.

(RP)
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