Umfrage zum Thema Atomausstieg Deutsche akzeptieren höheren Strompreis

Düsseldorf (RPO). Mit Entsetzen hat die deutsche Wirtschaft auf die Energiewende der Kanzlerin reagiert. Doch die Mehrheit der Deutschen findet den Atomausstieg gut. 80 Prozent halten den Ausstieg für richtig, acht Prozent für falsch und 12 Prozent sind unentschieden, wie aus dem aktuellen "Meinungsklima Chemie" hervorgeht.

Diese repräsentative Umfrage hat das Institut Trend&Motives zur internen Information für den Chemieverband VCI erstellt, der heute zur Mitgliederversammlung in München zusammenkommt. Gleichwohl setzt sich die Zustimmung für die Energiewende nicht in steigende Zustimmung für die Bundesregierung um.

Überraschenderweise wollen viele Bürger sogar für die Energiewende zahlen: Damit Deutschland wegkommt vom Atomstrom, sind die Deutschen im Durchschnitt bereit, gut zehn Prozent mehr für ihren Strom auszugeben als bisher, wie die Umfrage ergab.

Und das, obwohl die deutschen Strompreise im europäischen Vergleich überwiegend als überdurchschnittlich hoch gelten. Nur jeder zehnte Deutsche lehnt eine Mehrbelastung durch den grünen Strom grundsätzlich ab.

Kritisch sehen die Befragten allerdings den Übergang in das neue Energiezeitalter. So halten es viele für nicht vertretbar oder unnötig, dass Deutschland Atomstrom aus Nachbarländern wie Frankreich oder Tschechien zukauft.

Durch den Ausstieg aus der CO2-armen Kernkraft bekommt Deutschland Schwierigkeiten, seine Klimaziele einzuhalten. Dennoch ist für die Mehrheit der Bevölkerung der rasche Ausstieg aus der Atomkraft wichtiger als die schnelle Verwirklichung von Klimaschutz-Zielen.

Die Energiewende macht auch neue Kraftwerke, Trassen und Masten notwendig. Beachtliche zwei Drittel der Befragten geben an, solche Anlagen in der Nähe ihrer Wohnorte zu befürworten beziehungsweise zu akzeptieren. 16 Prozent dagegen lehnen sie strikt ab.

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