In allen Bereichen Deutscher Beamtenbund droht mit Streiks

Berlin (RPO). Im öffentlichen Dienst ist die nächste Streikwelle im Anmarsch. Der Deutsche Beamtenbund (dbb) hat trotz der Finanzkrise mit Arbeitsniederlegungen in allen Bereichen gedroht. "Wir schließen keinen Bereich im öffentlichen Dienst aus", sagte der Vorsitzende Peter Heesen der "Berliner Zeitung" vor den am 19. Januar beginnenden Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Landesbeschäftigten im öffentlichen Dienst.

 Im öffentlichen Dienst sind Streiks wahrscheinlich.

Im öffentlichen Dienst sind Streiks wahrscheinlich.

Foto: ddp, ddp

Heesen sagte: "Das können die Universitätsklinken sein, der Winterdienst der Straßenwärter oder die Rechenzentren der Finanzverwaltungen." Auch Warnstreiks zu einem frühen Zeitpunkt der Tarifverhandlungen hält Heesen für möglich: "Das wird vom ersten Angebot der Arbeitgeber abhängen."

Ver.di und dbb verlangen acht Prozent oder mindestens 200 Euro mehr pro Monat. Die Kosten beziffern sie für Tarifbeschäftigte und Beamte zusammen auf 7,7 Milliarden Euro.

Als wichtige Messlatte nannte Heesen der dieses Jahr erzielte Tarifabschluss für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen mit einer auf zwei Jahre verteilten Lohnerhöhung von rund acht Prozent. "In jedem Fall muss ein vergleichbares Ergebnis herauskommen", betonte der Gewerkschaftsvorsitzende.

"Wir können es nicht zulassen, dass eine Krankenschwester in einer Universitätsklinik des Landes 130 Euro weniger im Monat verdient als eine Krankenschwester in einem städtischen Krankenhaus."

Der dbb-Chef verteidigte die Forderung auch angesichts der drohenden Rezession. Er verwies darauf, dass Wirtschaftsexperten die Stärkung der Kaufkraft fordern.

Die Arbeitgeberseite, also die Tarifgemeinschaft deutscher Länder, hat die Forderungen schon als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifrunde soll am 19. Januar in Berlin beginnen. Von den zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten rund 800.000 in den Ländern.

(AP)
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