Galeria Kaufhof Drei Jahre Zeit zur Bewährung

Meinung | Düsseldorf · Die Metro hat in Sachen Galeria Kaufhof den Befreiungsschlag geschafft. Sie kassiert 2,8 Milliarden Euro und damit 40 Prozent mehr als sie vor dreieinhalb Jahren bekommen hätte; das Ergebnis verbessert sich um 700 Millionen Euro, und die Düsseldorfer erhalten Milliarden für nötige Investments in die anderen Geschäftsfelder. Der Kaufhof-Verkäufer konnte bei dem Deal am Ende nur gewinnen.

 Die neuen Eigentümer aus Kanada wollen die Kaufhof-Kaufhäuser innerhalb von drei Jahren in die Gewinnzone bringen.

Die neuen Eigentümer aus Kanada wollen die Kaufhof-Kaufhäuser innerhalb von drei Jahren in die Gewinnzone bringen.

Foto: dpa, cdt tmk

So sicher gilt das für Galeria Kaufhof nicht. Natürlich ist die Ankündigung des Käufers Hudson's Bay, in die deutschen Standorte zu investieren, zunächst einmal eine frohe Botschaft. Für die Mitarbeiter, die gefühlt in einer Wachstumsbranche arbeiten und nicht für eine sterbende Handels-Spezies. Und für die Kunden, die davon profitieren, dass der neue Kaufhof-Eigentümer mit seiner Marktoffensive den Wettbewerb anheizt.

Ewig in Sicherheit wiegen kann sich die Belegschaft indes nicht. Hudson's Bay gibt eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für drei Jahre, und damit ist der Zeitraum klar, den sich die Nordamerikaner für die Eroberung des deutschen und des belgischen Marktes gesetzt haben. In der Zeit kann sich Erfolgsgeschichte von Galeria Kaufhof fortsetzen.

Aber wer will das garantieren in einer Zeit, in der alle mit dem Konzept einer Mischung aus Erlebniseinkauf im Warenhaus und Multi-Channel-Vertrieb punkten wollen und der Wettbewerb durch die Internet-Vertriebe immer härter wird? Misserfolg würde bedeuten: Die Diskussion über Warenhäuser ginge von Neuem los, es würden Filialen geschlossen und Jobs abgebaut. 2018 wird sich Hudson's Bay an seinen Versprechen messen lassen müssen. Bis dahin haben sich die Kanadier auch Zeit gekauft.

(RP)
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