Autobauer Opel hat wieder Probleme NRW-Arbeitsminister schließt Staatshilfen aus

Angesichts der neuen Gerüchte um eine Schließung des Bochumer Opel-Werkes schließt NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) Staatshilfen für Opel aus. "Darüber wurde vor drei Jahren viel diskutiert. Aber diesmal ist die Situation eine andere", sagte Schneider unserer Redaktion.

"Die Opel-Mutter General Motors hat anders als damals keine finanziellen Engpässe", sagte Schneider. Deshalb müsse "diesmal die Konzernstrategie korrigiert werden, die Opel den Verkauf von Autos in den wichtigsten außereuropäischen Märkten verbietet".

Der Aufsichtsrat des defizitären Autobauers Opel hat indes in Rüsselsheim Beratungen über die Sanierung des Traditionsherstellers aufgenommen. Erwartet werden erste Weichenstellungen, wie die kriselnde Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) auf die Erfolgsspur gebracht werden soll.

Dabei dürfte der Opel-Aufsichtsratsvorsitzende und GM-Strategiechef Stephen Girsky einen Sanierungsplan vorlegen, der erneut tiefe Einschnitte vorsieht. Die Arbeitnehmervertreter lehnen eine weitere Schrumpfkur ab. "Die Bereitschaft, weitere Opfer zu bringen, ist denkbar gering", hatte Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug der Mitarbeiterzeitung "Opel Post" gesagt. Die Arbeitnehmer fordern Investitionen in Modelle, Technologien und neue Märkte.

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hatte mehrfach zugesichert, dass sich das Management an bestehende Verträge halten werde. Diese schließen betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bis 2014 aus.

Trotzdem gelten die Werke in Bochum sowie im englischen Ellesmere Port als gefährdet. Der Bochumer Betriebsrat und die IG Metall in Nordrhein-Westfalen warnten die Konzernmutter General Motors bereits, eine Schließung des Standorts Bochum würde für General Motors und Opel die teuerste Werksschließung aller Zeiten werden.

Der Ton bei Opel ist zuletzt rauer geworden: Betriebsräte und Gewerkschaften warfen dem Management vor, einzelne Standorte gegeneinander ausspielen zu wollen und die Arbeitnehmervertretungen unter brutalen Druck zu setzen.

(csi)
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