Geringverdiener in Deutschland Studie: Bald mehr Billiglöhne als in USA
Frankfurt/Main (RPO). Deutschland ist nach Einschätzung einer Studie auf dem besten Wege, bald mehr Menschen im Niedriglohnsektor zu beschäftigen als die USA. Die Wissenschaftler bezeichen ihre Befunde als "Besorgnis erregend", wie eine Zeitung berichtet.
Die wissenschaftliche Untersuchung stammt vom Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ). Schon heute arbeiten 6,5 Millionen Beschäftigte für wenig Geld, wie IAQ-Direktor Gerhard Bosch der "Frankfurter Rundschau" sagte. Die Prognose über den Niedriglohnsektor entstammt Länderstudien, die an diesem Freitag in Amsterdam vorgestellt werden.
Wissenschaftler haben in fünf europäischen Staaten den Niedriglohn-Sektor erkundet. "Die Befunde für die Bundesrepublik sind Besorgnis erregend", sagte Bosch, der einer der beiden Leiter der deutschen Studie ist. Innerhalb eines Jahrzehnts sei der Anteil der Geringverdiener stark gestiegen - und zwar von 15 auf 22 Prozent. Damit lag Deutschland 2005 knapp über dem britischen Niveau - und nur noch knapp unter dem der USA.