Familie Kinder und Beruf vereinbaren

Düsseldorf · Lena ist zwei Jahre alt und geht seit anderthalb Jahren in die U3-Betreuung "E-Kids", die gemeinsam von der Ergo-Versicherungsgruppe und der Eon AG betrieben wird. Lenas Mutter Anja Mauelshagen arbeitet bei der Ergo und ist begeistert, dass sich das Unternehmen dafür einsetzt, dass die Mitarbeiter Familie und Beruf miteinander vereinbaren können.

 Anja Mauelshagen bringt ihre Tochter Lena an vier Tagen in der Woche in die Kita „E-Kids“. Dort arbeitet Thorsten Fricke (41) als Betreuer.

Anja Mauelshagen bringt ihre Tochter Lena an vier Tagen in der Woche in die Kita „E-Kids“. Dort arbeitet Thorsten Fricke (41) als Betreuer.

Foto: Bretz, Andreas

"Ich habe auch einen zehn Jahre alten Sohn, den ich damals von einem Kindermädchen betreuen lassen musste", sagt Mauelshagen. Die 37-Jährige ist überzeugt von dem Modell, das ihr Arbeitgeber anbietet. "Die Kita ersetzt die Großfamilie und ich freue mich über die liebevolle Art, mit der die Kinder behandelt werden." Die Versicherungsgruppe ist eine von mehreren Firmen in Düsseldorf, die sich einer familienorientierten Personalpolitik verschrieben hat.

Neben den Betreuungsplätzen bietet sie zum Beispiel die Möglichkeit, Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld in Freizeit umzuwandeln. "Außerdem können wir unseren Mitarbeitern ermöglichen, von zu Hause aus zu arbeiten", erklärt Katrin Peplinski, Gleichstellungsbeauftragte der Ergo.

Mit einem IT-Schlüssel können die Angestellten vom Heimcomputer auf das Firmennetzwerk zugreifen. Eine betrieblich organisierte Kinderbetreuung bieten unter anderem auch das Kommunikationsunternehmen Vodafone und die auf Nahrungsergänzungsmittel spezialisierte Firma Orthomol an. "Familienorientierte Personalpolitik ist ein wesentlicher Schlüssel zur Sicherung von Personalressourcen und Innovationskraft in Unternehmen", erklärte Claudia Diederich, Geschäftsführerin der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD), jüngst auf einem Informationstag zum Thema im Maxhaus.

Mittlerweile gibt es sogar verschiedene Dienstleister, die Arbeitgeber unterstützen und mit ihnen Lösungen entwickeln. Dazu gehört zum Beispiel der deutschlandweit vertretene P.E.M. Familienservice. "Neben der Kinderbetreuung und verschiedenen Coaching-Angeboten bieten wir unseren Kunden auch Lösungen für die Pflege von älteren Angehörigen", erklärt Sprecherin Verena Kellner.

Zu den Kunden zählen Kleinbetriebe, aber auch Mittelständler und große Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ermöglichen wollen, Familie und Beruf zu vereinbaren. Düsseldorfer Firmen haben die Wichtigkeit des Themas erkannt, so das Ergebnis des Informationstags der ZWD. Geschäftsführerin Diederich blickt zuversichtlich auf die kommenden Jahre: "Angesichts des drohenden Fachkräftemangels entwickelt sich familienorientierte Personalpolitik zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor." Verständnis und Unterstützung der Mitarbeiter seitens der Arbeitgeber werden immer wichtigere Faktoren bei der Jobsuche werden.

(RP)
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