Grevenbroich 400 Gesamtschüler müssen umziehen

Grevenbroich · Dem fast 50 Jahre alten Gebäude A der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule mangelt es an vielem. Für die Zeit der Sanierung werden die Schüler in der ehemaligen Realschule an der Bergheimer Straße unterrichtet — Das sorgt für Umzugsstress.

 Noch ist Josef Butzbach allein in der Wilhelm-von- Humboldt-Gesamtschule. Doch nach den Sommerarbeiten wird auch das frisch sanierte Gebäude der Schule wieder voll mit Schülern sein.

Noch ist Josef Butzbach allein in der Wilhelm-von- Humboldt-Gesamtschule. Doch nach den Sommerarbeiten wird auch das frisch sanierte Gebäude der Schule wieder voll mit Schülern sein.

Foto: NGZ/Julia-Marie Schüßler

Das hätte sich das Gebäude der ehemaligen Realschule an der Bergheimer Straße wohl auch nicht träumen lassen: Anstatt den wohlverdienten Ruhestand zu genießen, dient es nach den Sommerferien erneut rund 400 Schülern als Unterrichtsort. Dieses Mal halten die Jahrgänge zehn bis 13 der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Einzug in den verlassenen Bau.

Es begann mit einer Phenolbelastung in der Wilhelm-Humboldt-Gesamtschule. Der Stoff drang aus dem Boden, es roch unangenehm. Anfang 2017 mussten deshalb Hunderte Schüler aus dem Gebäudetrakt der an der Parkstraße in die Räume der ehemaligen Realschule an der Bergheimer Straße ziehen. Mittlerweile wurde der alte Boden bis auf den Beton herausgerissen und 3300 Quadratmeter neuer Belag werden verlegt – 900.000 Euro kostet die Totalsanierung.

Nun ist die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule an der Reihe: Das Gebäudeteil A muss umfangreich saniert werden. Da an dem Bau seit der Errichtung Anfang der 1970er Jahre keine nennenswerten Renovierungsarbeiten vorgenommen worden, benötigt die Schule nicht nur einen neuen Bodenbelag und Anstrich. Es bedarf vor allem einer Wärmedämmung und neuer Fensterelemente – die Fassade muss komplett saniert werden. Auch das Dach soll mit einer Wärmedämmung und einer neuen Blitzschutzanlage ausgestattet werden, Elektroarbeiten für Internet- und Beamer-Anschlüsse sollen ebenfalls erfolgen. Die Arbeiten sollen nach zwei Schuljahren abgeschlossen sein, so lange werden die Schüler der Jahrgangsstufen zehn bis 13 an der Bergheimer Straße untergebracht.

Das sorgt für Trubel an allen drei Standorten: „Logistisch ist das eine Riesennummer“, sagt Sabrina Müller von der Stadt. Denn rund 400 Schüler ziehen mit Tischen, Stühlen und Kartons aus – und die gleiche Anzahl wieder ein, manche Möbel bleiben aber auch an ihrem gewohnten Platz. „Es bestehen Umzugslisten zwischen den Schulen. So wird sich abgesprochen, was da bleibt und was nicht“, sagt Müller.

Bleiben dürfen vor allem Möbel, die noch zum alten Inventar der ehemaligen Realschule gehören. Einen Überblick darüber, welche Möbel an welchen Ort gehören, hat der Hausmeister der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, Josef Butzbach: „Ich habe eine Liste“, sagt er. „Einen Tag vor dem Umzug werde ich in die Bergheimer Straße fahren, um dort wieder alle Möbel rauszusuchen und zu markieren, sodass sie wieder an ihren richtigen Platz in der Parkstraße kommen.“ Umzugsunternehmen übernehmen dann ab dem 9. Juli den Transport zurück zum alten Standort, sodass am Ende alle einen Stuhl und einen Tisch haben. „Der Um-und Einzug soll in den Sommerferien stattfinden“, sagt Butzbach.

Offiziell kann so der Unterricht in den sanierten Räumen der Humboldt-Gesamtschule zum neuen Schuljahr wieder stattfinden, zunächst werden die Möbel aber in dem Neubau auf der Parkstraße untergebracht, den der letzte Jahrgang der Katholischen Hauptschule nun verlässt. Vor der Schule steht nach wie vor ein großer Container mit Bauschutt, auch in den Gängen stehen noch Rollen von Bodenbelag. „So weit ich weiß, läuft aber alles nach Zeitplan“, sagt Butzbach.

Auch in der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In den letzten zwei Wochen vor den Sommerferien konnten daher zwischen Mottowoche und Umzugsstress keine genauen Auskünfte erfolgen. Sobald sich die Lage etwas entspannt hat, werden diese nachgereicht.

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