Games-Kritik "F1 2010" — Fehler trüben Fahrspaß

Düsseldorf (RPO). Das Rennspiel "F1 2010" ist das beste Formel-1-Spiel seit vielen Jahren. Dank überragender Grafik und großer Realitätsnähe zieht es nicht nur Motorsport-Fans in seinen Bann. Doch nach einiger Zeit summiert sich die Zahl der Programmierfehler zu einem Ärgernis.

"F1 2010": die ersten Screenshots
28 Bilder

"F1 2010": die ersten Screenshots

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Wer schon mal hautnah ein Formel-1-Rennen miterlebt hat, der weiß, dass die Königsklasse des Motorsport eine faszinierende Welt ist: das Dröhnen der Aggregate, der Geruch von Öl, die Menschenmassen garniert vom Glamour der Superreichen oder die Atem raubende Geschwindigkeit, mit der die Boliden über den Asphalt rasen. Die Formel 1 ist ein Spektakel wie kaum ein anderes Sport-Ereignis. Computer- und Konsolen-Spieler waren deshalb voller Vorfreude, als Codemaster verkündete, eine Simulation für die Formel 1 an den Start zu bringen.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Der Traum von einer Formel-1-Karriere beginnt nach wenigen Minuten der Vorbereitung. In einem der "kleinen" Teams wie Lotus, Virgin oder Hispania, ausgestattet mit einer cleveren Agentin und dem eigenen Talent geht es auf die Strecken des Motorsport-Zirkus. Die Gegner sind real: Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Lewis Hamilton. Selbst der große Michael Schumacher steht mit in der Startaufstellung.

Die Grafik ist überragend detailliert, verleiht das Gefühl, tatsächlich im Auto zu sitzen und all das zu sehen, was die Millionen Fans in aller Welt sonst nur aus dem Fernsehen kennen. Die Motoren laufen, der Renn-Ingenieur gibt die letzten Tipps über den Boxenfunk durch, die Ampeln springen auf Grün. "F1 2010" zieht seine Spieler in den Bann, lässt den Kampf um die Formel-1-Krone real werden.

Erfolg an der Ladentheke

Der Titel schlug seit seinem Verkaufstart Ende September ein. Top-Platzierungen in den Charts gab es nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Österreich und Großbritannien. Doch mit dem wachsenden Erfolg an den Kassen meldeten sich auch die Kritiker in diversen Internetforen.

Safety Car, Einführungsrunde, Siegerehrungen, Statistiken, Telemetrie, einstellbare Motordrehzahlen, Grid Girls, Promis in der Boxengasse, abgedrehte Reporter und Streckenposten fehlen. Dazu kommen diverse Fehler: verweigerte und merkwürdige Boxenstopps, bei denen man vom eigenen Lolipop-Mann aufgehalten wird. Kaputte Autos lösen sich nach Sekunden in Luft auf. Die Liste ist deutlich länger.

Ein erster Patch schaffte Anfang November Verbesserungen, aber die Wunschliste der Fans wurde nur um einen Bruchteil abgearbeitet. Was bleibt, ist großer Fahrspaß, der durch die berechtigten Kritikpunkte getrübt wird. "F1 2010" bleibt aber ein Muss für alle Racer. Es ist der erste Schritt in Richtung perfekte Simulation. Die Macher des Titels brauchen sich nur die Liste der Verbesserungsvorschläge zu schnappen, um für 2011 das Erlebnis Formel 1 noch realer werden zu lassen.

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