"Highway to Hellas" Deutscher Stiesel scheitert an Chaos in Griechenland

Düsseldorf · Christoph Maria Herbst verzweifelt mal wieder. Diesmal als steifer Finanzbürokrat, der im griechischen Chaos auf den in Deutschland aufgewachsenen Frauenhelden Panos (Adam Bousdoukos) trifft.

Christoph Maria Herbst in "Highway to Hellas" als steifer Finanzbürokrat
Foto: dpa, lus

Regisseur Aron Lehmann zeigt ein Land, von dem Touristen in aller Welt träumen. "Galapagos in Griechenland", Sehnsuchtsziel solventer Ökotouristen, soll die Insel Paladiki einmal werden. Sandstrände, blaues Meer, verschlafene kleine Dörfer, Ziegen, wunderschöne Natur und traumhafte Sonnenuntergänge. Und eigensinnige Inselbewohner, die die alltäglichen Probleme in ihrer Idylle mit bewundernswerter Lockerheit angehen.

Für den stocksteifen Deutschen Geissner mit Anklängen an Herbsts Paraderolle "Stromberg" haben sie nicht viel übrig. "Der will sein Geld", ereifert sich einer der alten Männer im Café und spuckt wütend aus. Damit hat er nicht ganz Unrecht. Denn der Bankangestellte soll untersuchen, ob es das Elektrizitätswerk und das Krankenhaus wirklich gibt. Schließlich soll beides den Kredit absichern, den die Bank vor langer Zeit gewährt hat. Für die Griechen eine Katastrophe, doch sie überlegen, wie sie auf die Schnelle ein Elektrizitätswerk aus dem Boden stampfen können - oder zumindest dessen Fassade.

Natürlich spielt der Film mit vielen Klischees . Doch was auf den ersten Blick stereotyp erscheinen mag, birgt doch auch ein Körnchen Wahrheit und lässt erahnen, warum es so kompliziert ist, die Finanzkrise zu meistern.

"Highway to Hellas", Deutschland 2015, 90 Min., Regie: Aron Lehmann, mit: Christoph Maria Herbst, Adam Bousdoukos

(RP)
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