Doku des Discovery Channel Tierfilmer will sich von Anakonda fressen lassen

Miami · Am 7. Dezember wird die Welt um eine Erkenntnis reicher sein. Denn am Abend dieses Sonntages wird der Discovery Channel in den USA die Doku "Eaten Alive" austrahlen, in der Paul Rosolie versucht hat, bei lebendigem Leib von einer Anakonda verschlungen zu werden.

Discovery Channel: Paul Rosolie will sich von Anakonda fressen lassen
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Tierfilmer will sich von Anakonda fressen lassen

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Der Trailer, der in den vergangenen Tagen allein beim Video-Portal YouTube mehr als 12,4 Millionen Mal angeklickt worden ist, verspricht eine atemberaubende Dokumentation der Ereignisse, die sich in den vergangenen Wochen im südamerikanischen Regenwald zugetragen haben. "Eine schwierige Reise, um ein gefährliches Biest zu finden", heißt es in dem eine Minute langen Spot. "Was als nächstes passiert, ist nicht einfach zu verdauen."

Die Idee von Paul Rosolie: Er will wissen, wie sich die Beute einer Anakonda fühlt. Die Schlangen fressen auch Krokodile und Hirsche, von der Größe her wäre der Mensch kein Problem für das Tier — allerdings gibt es berechtigte Zweifel daran, ob es der Tierfilmer wirklich ins Innere einer lebendigen Schlange geschafft hat. Und wieder hinaus. Denn, so suggeriert es zumindest sein Twitter-Account: Rosolie hat den Selbstversuch überlebt.

Und die Schlange auch, wie Rosolie versichert. Im Trailer sieht man lediglich, wie sein Team die Schlange fängt und sich der Umweltschützer der Anakonda mit einem Schutzanzug samt Kamera und Atemmaske nähert. "Mir und der Schlange ist nichts passiert", teilt Rosolie mit.

Kritik und Zweifel von Tierschützern

Dennoch sind vor allem Tierschützer außer sich und stellen das Experiment in Frage. Delcianna Winders von der Tierrechtsorganisation Peta kritisierte in der "Us Weekly", dass das Vorgehen Rosolies unverantwortlich sei. "Nicht nur, dass sich dieser medienwirksame Stunt an den Haaren herbeigezogen anhört, er würde für die Schlange auch tödlich enden", sagte sie.

Dem österreichischen Magazin "News" sagte Schlangen-Experte Jürgen Hergart von der Schlangenfarm Schladen, dass der Versuch niemals gelingen würde. "Die Schlange muss auch würgen, die Schlange muss die Person zu sich nehmen", sagte er. "Das wird sie niemals machen." Fernando Richter vom Zoo "Welt der Reptilien" erklärte RTL, dass der Glaube daran, dass sich Rosolie bei lebendigem Leibe habe verspeisen lassen, vollkommen absurd sei. "Eine Würgeschlange packt zu, umschlingt ihre Beute, erwürgt sie, bis wirklich keine Luft mehr da ist", sagte er. "Die Schlange will sicher sein, dass die Beute auch tot ist. Und erst dann wird sie versuchen, das Opfer zu verschlingen."

Rosolie beruhigt, Discovery Channel hofft

Rosolie beruhigt unterdessen diejenigen, die sich ob des Experiments Sorgen machen. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich einem Lebewesen niemals etwas antun würde", schrieb er auf seinem Twitter-Account. "Auf einmal setzen so viele Menschen für Schlangen ein! Es ist toll, das zu sehen!"

So many people coming out in support of snakes! This is awesome to see! #EatenAlive #conservation #wildlife http://t.co/koXv2At895

(spol)
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