Duisburg "Spieltrieb" wagt sich an "Othello"

Duisburg · Das Schauspiel im Theater Duisburg zeigt auch in der Spielzeit 2013/2014 wieder gut 100 attraktive Vorstellungen. Die meisten Gastspiele kommen vom Schauspielhaus Bochum, unter anderem mit "Tatort"-Kommissar Dietmar Bär.

 Dietmar Bär (rechts), hier in der Tatortfolge "Trautes Heim", die im April in der ARD ausgestrahlt wurde, ist im Januar auf der Bühne des Stadttheater zu sehen.

Dietmar Bär (rechts), hier in der Tatortfolge "Trautes Heim", die im April in der ARD ausgestrahlt wurde, ist im Januar auf der Bühne des Stadttheater zu sehen.

Foto: WDR/Uwe Stratmann

Fast 23 000 Zuschauer besuchen in jeder Spielzeit die gut 100 Schauspiel-Vorstellungen im Theater Duisburg. Mit den Karteneinnahmen wird ein guter Teil der Kosten eingespielt, neben den seit 1999 konstant 591 000 Euro Zuschuss von der Stadt und den Sponsorengeldern sowie Einsparungen durch Kooperationen. Das hat zur Folge, dass auch in der kommenden Spielzeit wieder ein attraktives Programm geboten wird.

Neben vielen Wiederaufnahmen, insbesondere vom hauseigenen Jugendclub "Spieltrieb" und aller Stücke des kultigen Maskentheaters "Familie Flöz", gibt es zahlreiche Premieren und Gastspiele. Am häufigsten, nämlich viermal, gastiert hier das Schauspielhaus Bochum. Am 17. und 18. Dezember kommt ins Foyer III unterm Dach des Theaters "Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl", das neue Stück von Dirk Laucke, eine Komödie vom Ende des Kapitalismus. Inszeniert hat es die aus Duisburg stammende Christina Pfrötschner.

Der Bochumer Intendant Anselm Weber inszenierte selbst "Vor Sonnenaufgang" von Gerhart Hauptmann, prominent besetzt mit Xenia Snagowski und dem als "Tatort"-Kommissar bekannten Dietmar Bär (in Duisburg am 21. und 22. Januar 2014) sowie "Richtfest" von Lutz Hübner über eine idealistische, aber scheiternde Baugemeinschaft (in Duisburg am 8. Februar 2014).

Aus Bochum kommt auch der Johnny-Cash-Abend "Well you're my friend" am 19. und 20. Februar 2014. Durch das 100-jährige Jubiläum des Theaters Duisburg kam ein Kontakt zum vorzüglichen Staatstheater Mainz zustande (die RP berichtete). Noch-Intendant Matthias Fontheim führte Regie bei "Nora" von Henrik Ibsen. Auf das Gastspiel der Mainzer am 12. und 13. Oktober machte Duisburgs Schauspiel-Chef Michael Steindl gegenüber der Presse besonders Appetit - wegen des opulenten Bühnenbildes von Michael Rütz, das eine komplett eingerichtete Wohnung mit mehreren Etagen zeigt. Das Düsseldorfer Schauspielhaus darf natürlich auch nicht fehlen: Am 16. und 17. November gibt es die "Wahlverwandschaften" nach dem Roman von Johann Wolfgang von Goethe, für die Bühne bearbeitet und auch inszeniert von dem auch in unserer Stadt bereits bekannten Oliver Reese. Das diesjährige Weihnachtsmärchen kommt natürlich wieder wie bewährt vom Schauspiel Essen, diesmal (am 18. Dezember) ist es "Anton - Das Mäusemusical" von Gertrud Pigor, Thomas Pigor und Jan Fritsch, inszeniert von Essens Intendant Christian Tombeil. Und nach dem großen Erfolg des wirklich außergewöhnlichen Masken-Puppen-Menschentheaters von Gero John und Sebastian Kautz mit "Mario und der Zauberer" nach Thomas Mann (die RP berichtete, das kommt wieder vom 28. bis zum 30. Januar 2014) gibt es die Fortsetzung mit der Duisburger Premiere von "Bestie Mensch" nach Émile Zola am 17. und 18. Juni 2014, ebenfalls im Foyer III.

Die Nachwuchs-Schauspieler vom "Spieltrieb" wagen sich an "Othello", Shakespeares Drama über Eifersucht und Verrat, Liebe und Rassismus, in der modernen Übersetzung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Premiere ist am 21. September. Gleichfalls im Foyer III kommt dann die 30. "Spieltrieb"-Premiere heraus, die Eigenproduktion "Alles & Nichts - Ein Stück von und mit unseren Dingen".

Der Termin der Premiere liegt innerhalb des Theatertreffens der 35. Duisburger Akzente "Geld oder Leben", die vom 7. bis zum 23. März 2014 stattfinden.

(hod)
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