Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Kevelaer Kevelaer näher bringen

Kevelaer · Monika Schagen-Müdders zieht als Jung-Seniorin ins Mehrgenerationenhaus der Caritas in Kevelaer. Die Wahl-Kevelaererin will Gehandicapten helfen, den Wallfahrtsort zu erfahren. Thema "Pilgerbegleitung".

Obwohl sie Kevelaer schon vor über 30 Jahren verlassen hat, blieb die Nähe zum Marienwallfahrtsort immer erhalten. "Kevelaer fehlte mir, ich wollte irgendwann zurückkehren. Jetzt ist es so weit, und ich möchte meine Leidenschaft, das Pilgern, mit anderen teilen." Monika Schagen-Müdders (67) zieht Ende Januar von Krefeld nach Kevelaer, in eine Wohnung des Caritas-Klostergartens. Die liegt oberhalb der Etage, in der das Hotel für Gehandicapte untergebracht ist, das etwa zeitgleich eröffnet wird. Für die Neubürgerin ist klar: Dort hat sie eine Aufgabe. Und kommt Kevelaer dabei ganz nahe.

Zur Seite stehen

Der Caritasverband Geldern-Kevelaer hat gemeinsam mit dem Freiwilligen-Zentrum Geldern und den Vereinen "Pilgern bewegt" sowie "Dunital" das Projekt "Pilgerbegleiter" ersonnen. Idee ist, behinderten Menschen auf Wunsch einen Partner an die Seite zu stellen, der ihnen bei den praktischen Belangen der Wallfahrt hilft. Was man dazu alles können sollte, lernen die Ehrenamtler in einem für sie kostenfreien Seminar: Berührungsängste abbauen, kommunizieren, Hilfen anbieten, ohne zu stören. Auch ein Praxistest bei "Dunital", einer Organisation für Behinderten-Pilgerreisen, ist vorgesehen.

Die 67-jährige Noch-Krefelderin hat immer Kontakt zu einigen Menschen in Kevelaer gehalten und deshalb vom Mehrgenerationenhaus der Caritas erfahren. "Ich habe mich für eine Zwei-Zimmer-Wohnung eintragen lassen, die ich, sobald der Umbau fertig ist, bekommen soll. Sie liegt im ehemaligen Tagungshaus der Clemensschwestern und hat eine besondere, spirituelle Atmosphäre." Monika Schagen-Müdders hofft, dass es viel Kontakt unter den Bewohnern geben wird. Und dies – menschliche Nähe, Gespräche, Austausch – möchte sie auch Gästen vermitteln.

"Ich bin selbst Pilgerin, wandere regelmäßig mit dem Rucksack nach Trier und war auch schon auf dem Jakobsweg. Die Erfahrungen, die man etwa in Santiago de Compostela macht, lassen sich auch in Kevelaer erleben. Pilgern findet immer mehr Zuspruch – ob aus religiösen oder auch eher sportlichen Gründen. Unterwegs zu einem Ziel sein tut einfach gut."

Die Rückkehrerin nach Kevelaer hat für sich entschieden, einen Neustart in der Marienstadt zu wagen. Gerne möchte sie sich dort mit Gleichgesinnten austauschen und sich engagieren. Ob es ein Gang den Kreuzweg entlang ist, ein Gottesdienstbesuch oder auch mal ein Stadtbummel: Monika Schagen-Müdders freut sich auf die neuen Kontakte. Zu gehandicapten und anderen Menschen.

KOMMENTAR

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort