Weeze „Zweifel sind unbegründet“

Weeze · Weezes Bürgermeister Ulrich Francken spricht über das Bürgerbegehren und warum der Einzug der Volksbank in seinen Augen eine große Chance für die Gemeinde ist.

Seit gestern werden in Weeze Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt. Das Ziel: Der geplante Einzug der Volksbank ins Rathaus soll verhindert werden. RP-Redakteur Stefan Gilsbach sprach über die Einwände der Kritiker mit Bürgermeister Ulrich Francken.

RP: Herr Bürgermeister, wie fanden Sie die Info-Veranstaltung zum Bürgerbegehren?

Ulrich Francken Das war in Ordnung. Nur eine Bemerkung fand ich etwas unfair, nämlich den Klammervermerk, der Rat werde das Bürgerbegehren sowieso ablehnen. Diese Anmerkung gibt nicht wieder, dass die Verwaltung den Initiatoren offen und fair begegnet ist und darüber hinaus schafft es zu Unrecht Politikverdruss nach dem Motto: "Die machen sowieso, was die wollen."

Es wurde mehrmals gefragt, warum die Gemeinde der Volksbank bei der Immobiliensuche helfen muss?

Francken Die Volksbank ist ein wichtiges und gutes Unternehmen. Sie hat auf eine Sanierung ihres alten Gebäudes verzichtet und damit Raum für die Entwicklung des Einzelhandels frei gemacht. Ich denke da an einen Vollsortimenter mit Qualität.

Also ist die Gemeinde Ihrer Meinung nach der Volksbank verpflichtet?

Francken Ich sehe es so: Wir haben diesen Weg gemeinsam begonnen und sollten ihn zum Ende gehen.

Viele Banken haben in den vergangenen Jahren Filialen geschlossen. Gibt es eine Garantie, dass die Volksbank Weeze nicht verlässt?

Francken Die Volksbank wird langfristig in Weeze bleiben, denn sie hat hier eine große Marktdurchdringung. Die Kunden sind zufrieden und der Vorstand hat sich klar für den Standort Weeze ausgesprochen. Der habe Zukunft.

Sie haben also keine Angst, dass der Neubau eines Tages leer steht?

Francken Im Mietvertrag werden 20 Jahre Dauer mit zweimal fünf Jahren als Option festgelegt. Das ist heutzutage eine ausgezeichnete Mietdauer.

Laut Verwaltung beträgt der Gemeindeanteil "nur" rund 250 000 Euro. SPD-Fraktionschef Alfons van Ooyen hat starke Zweifel an dieser Zahl geäußert und auf die hohen Tilgungssummen verwiesen.

Francken Die korrekte Zahl unserer Kalkulation ist 254 000 Euro. Sie muss als Vergleichszahl gesehen werden. Wenn Sie Zins und Tilgung einrechnen, verändern sich auch die Zahlen der anderen Varianten in gleichem Maße. Die Zweifel sind unbegründet, das Ganze ist vollkommen durchkalkuliert. Die Verwaltungsleitung mit Kämmerer Johannes Peters sieht das Ganze als eine wirtschaftliche Gelegenheit, ein Rathaus in einer Form zu gestalten, wie wir es als Gemeinde allein nie schultern könnten.

Warum wird nicht die abgespeckte Version für 204 800 Euro umgesetzt?

Francken Diese Version ist für uns indiskutabel. Damit könnten wir nur minimale Verbesserungen umsetzen, kein modernes Bürger-Center, und es wären nicht alle Räume barrierefrei zu erreichen.

Ein weiteres Argument der Gegner sind die Leerstände in Weeze. Warum zieht die Volksbank dort nicht ein?

Francken Die Volksbank möchte einen 1a-Standort, der liegt am Cyriakusplatz oder in der Nähe auf der Kevelaerer Straße. Da wäre zurzeit nur die Alternative Böckehoff gegeben.

(RP)
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