Wesel Betuwe-Initiative fordert die Bahn zum Dialog auf

Wesel · Gert Bork, Sprecher der Bürgerinitiative "Betuwe – So nicht!" hat Bahn-Chef Rüdiger Grube einen Brief geschrieben. Anlass war die Zusicherung Grubes bei der Planung einer neuen Trasse in der Lüneburger Heide, einen "ergebnisoffenen Dialog" mit den örtlichen Bürgerinitiativen anzustreben, um "gemeinsam Lösungen zu erarbeiten".

 Gert Bork: "Niederrheiner sind keine Bürger zweiter Klasse."

Gert Bork: "Niederrheiner sind keine Bürger zweiter Klasse."

Foto: Archiv

Gert Bork, Sprecher der Bürgerinitiative "Betuwe — So nicht!" hat Bahn-Chef Rüdiger Grube einen Brief geschrieben. Anlass war die Zusicherung Grubes bei der Planung einer neuen Trasse in der Lüneburger Heide, einen "ergebnisoffenen Dialog" mit den örtlichen Bürgerinitiativen anzustreben, um "gemeinsam Lösungen zu erarbeiten".

Das empört den Weseler Streiter für einen sozialverträglichen Ausbau der Schienenstrecke Emmerich — Oberhausen deshalb, "weil wir das seit etwa 20 Jahren versuchen", so Bork, "um den Menschen an der durch Güterverkehr künftig hoch belasteten Strecke Akzeptanz zu ermöglichen."

Bork betont, dass die niederrheinischen Initiativen, die stets einen konstruktiven Dialog mit der Bahn gesucht hätten und nicht gegen, sondern für den Ausbau waren. "Vielleicht war genau das unser Fehler", so Bork. Von der von Grube in Emmerich im April 2010 zugesagten Berücksichtigung der Anliegerinteressen sei die Bahn weiter weit entfernt. "Sie zieht die Planfeststellungsverfahren ohne Rücksicht auf die Kommunen durch", so Bork. Wenn bald das Gesetz, das der Bahn mehr Lärm zugestehe (Schienenbonus) falle, gehe der Niederrhein wohl "leer" aus, vermutet der Initiativen-Sprecher. Im Badischen sei eine Streckenplanung ohne Schienenbonus zugesagt, so Bork: "Sind wir am Niederrhein Bürger zweiter Klasse oder nur zu dumm?"

Bork fordert den Bahnchef auf, seinen Mitarbeitern vor Ort "größere Spielräume" einzuräumen, auf Anlieger einzugehen. Das bringe der Bahn Imagegewinn und spare im Gegenzug Kosten, durch eine sonst drohende Klagewelle im Planverfahren. "Andere Formen des Widerstandes möchten wir erst gar nicht in Betracht ziehen", so Bork mit drohendem Zungenschlag.

(RP)
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