Schach Neunte Schach-Open lockt mehr Mädchen an

Xanten · Der SK Xanten lud wieder zu einem großen Jugend-Turnier in die Hauptschule ein. 172 Kinder und Jugendliche saßen an 90 Brettern.

 172 Kinder und Jugendliche saßen sich bei den diesjährigen Xantener Jugend-Open im Foyer der Hauptschule gegenüber.

172 Kinder und Jugendliche saßen sich bei den diesjährigen Xantener Jugend-Open im Foyer der Hauptschule gegenüber.

Foto: Armin Fischer

Es war nicht der Tag von Andi Nanu. Dabei hatte der Achtjährige erst vor den Sommerferien eine Kölner Schülermeisterschaft im Schach in seiner Altersklasse gewonnen. Doch in Xanten lief es nicht rund für den Schüler, der vor einem Jahr mit seinen Eltern aus Rumänien in die große Domstadt am Rhein zog. Auf einem Kissen sitzend, um richtig die Figuren auf dem Brett sehen und ziehen zu können, verlor er mehr Partien als gewohnt. "Sonst spielt er viel besser", sagte sein Vater Mihai Nanu und meinte weiter: "Aber heute ist nicht sein Tag. Dabei spielt er seit vier Jahren Schach, seit fast einem Jahr beim Schachclub Porz."

Die Routine, die er besitzt, war Andi Nanu anzumerken, beispielsweise wenn der kleine Schachspieler locker auf die elektronische Zeituhr drückte oder wenn er sich – wie ein Großmeister – mit Handschlag von seinen Mitspielern verabschiedete. Andi war einer von 172 Schachspielern, die bei den neunten Xantener Jugend-Open im Foyer der Hauptschule aktiv dabei waren. "Für mehr Teilnehmer war kein Platz", sagte Cindy Breuer, die als Vorsitzende des SK Xanten das Turnier zusammen mit den emsigen Vereinsmitgliedern organisierte. Die Akteure waren zwischen fünf und 20 Jahren alt. Sie kamen vor allem aus Xanten und der näheren Umgebung, aber auch aus anderen NRW-Städten wie etwa der kleine Kölner Andi Nanu. "Ein Viertel sind Mädchen. Das sind mehr als beim letzten Mal", weiß Breuer. Die jungen Freunde des königlichen Spiels kamen, weil das Turnier in Xanten als gut organisiert gilt. Zudem gab's Preisgelder bis zu 100 Euro für einen Sieg in einer Altersgruppe zu gewinnen. "Ohne die Volksbank Niederrhein, die uns sponsert, wäre das nicht möglich", so Breuer. Zudem stellte das westfälische Unternehmen Niggemann 90 ausgerollte "Schachbretter", 90 Figurensätze sowie 90 Spieluhren kostenlos für das Turnier zur Verfügung. Ferner sorgten Vereinsmitglieder und Eltern für Kaffee und Kuchen, belegte Brötchen sowie Erfrischungsgetränke.

Gespielt wurde in sechs Altersgruppen jeweils neun Partien Schnellschach nach Schweizer System, bei denen die Teilnehmer für ihre Überlegungen und Züge höchstens 15 Minuten Zeit hatten. Anders als bei Großmeistern endeten die meisten Partien nicht remis, sondern mit Sieg oder Schachmatt. Aber den meisten ging es weniger um das Gewinnen, sondern um das Spielen an sich. "Man sitzt jemandem gegenüber", erklärte Mihai Nanu den Reiz des Spieles. "Das ist schon anders als bei Computerspielen." Und dieser Reiz zieht Kinder und Jugendliche an – zumindest in Xanten. "Wir haben bei den Jüngeren leicht steigende Zahlen", so Cindy Breuer.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort