Mönchengladbach SPD erntet heftige Kritik und stimmt für den Kriz-Antrag

Mönchengladbach · Die SPD macht in der Debatte um einen neuen Standort für das Kriseninterventionszentrum (Kriz), in dem schwer erziehbare Jugendliche betreut werden, einen Rückzieher vom Rückzieher – zumindest einen halben.

Die SPD macht in der Debatte um einen neuen Standort für das Kriseninterventionszentrum (Kriz), in dem schwer erziehbare Jugendliche betreut werden, einen Rückzieher vom Rückzieher — zumindest einen halben.

Hatten die Sozialdemokraten letzte Woche noch angekündigt, den Antrag pro Standortsuche nicht mit zu stellen, sagte Fraktionschef Lothar Beine nun, dass man am Mittwoch im Rat trotzdem für den Antrag stimmen werde: "Wir stehen zum Kriz. Die große Mehrheit der SPD-Fraktion ist dafür, dem Antrag zuzustimmen. Darum werden wir dies auch tun." Auch einer Enthaltung war zuletzt denkbar gewesen.

Damit werden aller Voraussicht nach Grüne, SPD und Linke für den Antrag stimmen, bei dem es mitnichten bereits um einen konkreten Neubau geht, sondern nur um eine Absichtserklärung, den Kriz-Träger bei der Suche nach einem Grundstück zu unterstützen. Inklusive OB Norbert Bude kämen die drei Fraktionen aber lediglich auf 31 Stimmen. Ist der Rat vollzählig, würden 34 für eine Mehrheit benötigt.

Unterdessen haben Grüne und Linke die SPD teils heftig kritisiert. "Während eine Ratsfraktion nach der anderen von ihrer ursprünglichen Absicht abrückt, werden wir in der Ratssitzung unseren Antrag zum Kriseninterventionszentrum stellen", sagte das grüne Ratsmitglied Ulla Brombeis. Die Linke teilte mit: "Die SPD ist genauso wenig sozial, wie die CDU christlich ist." Es würden Machtspielchen auf dem Rücken von Jugendlichen ausgetragen, die Hilfe benötigen. CDU und SPD seien momentan lediglich darum bemüht, einander zu imponieren beziehungsweise zu verärgern.

(RP)
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