Handball TVK verspielt wieder Punkte

Handball · Es wird immer enger: Der Zweitligist TV Korschenbroich verliert ein sicher geglaubtes Spiel gegen Aufsteiger Leipzig noch 26:27 nach einem 14:9 zur Pause. Die Ratlosigkeit im Angriff zeigt: Ohne einen Topspieler im Rückraum wird das Unternehmen Klassenverbleib sehr schwer.

 Korschenbroichs Spielmacher Simon Breuer (am Ball) kommt nicht an den Leipzigern Ulrich Streitenberger und Rene Wagner vorbei.

Korschenbroichs Spielmacher Simon Breuer (am Ball) kommt nicht an den Leipzigern Ulrich Streitenberger und Rene Wagner vorbei.

Die Tür zum Kabinengang flog mit aller Wucht auf, die Marcel Görden noch aufbringen konnte. Korschenbroichs Spieler ergriffen gestern Abend mit versteinerten Mienen und einer Menge Wut im Bauch die Flucht in die Kabine. Wieder verloren, diesmal 26:27 gegen den Aufsteiger SC DHfK Leipzig. Wieder keine Punkte. Die Abstiegssorgen werden nach nur einem Punkt aus zwei Heimspielen in Folge immer größer beim TVK. Und daran wird sich nur schwer etwas ändern, wenn kein Retter im Rückraum mehr anheuert.

Denn es war gar nicht so leicht, dieses Spiel zu verlieren. Zur Pause führte der TVK vor 728 Zuschauern in der Waldsporthalle nämlich noch an einer starken ersten Halbzeit 14:9. Die schwachen Gäste scheiterten an sich selbst. Korschenbroich hingegen kontrollierte das Spiel ab der 15. Minute (7:8). Und das in ungewohnter Formation: Der Rechtshänder Dennis Marquardt spielte im rechten Rückraum, die Linkshänder schmorten erneut auf der Bank. "Zu Christoph Piske habe ich im Moment kein Vertrauen", begründete dies Trainer Jörn Ilper. In den letzten elf Minuten vor der Pause erzielten die Gäste kein einziges Tor mehr, der TVK erspielte sich einen scheinbar sicheren Pausenvorsprung.

Doch der reichte wieder nicht. Leipzig deckte im zweiten Abschnitt mit einer defensiveren 5-1-Variante, wobei Spielmacher Simon Breuer Manndeckung erhielt. Eine einfache Maßnahme, die aber wirkte. "Wir wussten, dass die Umstellung kommt. Aber wir haben keinen Spieler, der drüber schießen kann", sagte Ilper. Und Korschenbroichs Bester, Marcel Görden, befand: "Wir haben als Mannschaft vorne nicht die Lösungen gefunden. Wir hätten andere Entscheidungen treffen sollen."

So entwickelte sich ein Spiel auf armem Niveau, geprägt von Fouls, Zeitstrafen, Fehlern und Ideenlosigkeit. Bei den Korschenbroichern entwickelte sich mit zunehmender Spieldauer im Angriff die pure Ratlosigkeit. Die ebenfalls schwachen Gäste, die aber ihre Chancen nutzten und zu oft zu einfachen Toren gegen harmlose TVK-Torhüter kamen, holten auf und glichen zum 24:24 (56. Minute) aus. Rene Wagner besorgte dann acht Sekunden vor Schluss die Entscheidung.

Es war eine Niederlage, obwohl man den Gegner beherrscht hat. Der agile Mathias Fuchs war geknickt: "Das ist einfach nur bitter." Vorletzter mit 5:17 Punkten, obwohl man meint, mithalten zu können. Für den TVK wird es langsam eng.

(angr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort