Kreis Viersen Tote Amseln dem Veterinäramt melden

Kreis Viersen · Nachdem in Nordrhein-Westfalen die erste mit dem Usutu-Virus infizierte Amsel gefunden worden ist, warnt das Veterinäramt des Kreises Viersen vor Hysterie. Bislang gebe es im Kreis Viersen keinen bekannten Fall, sagt Dr. Helmut Theißen, Leiter des Veterinäramts. Übertragen wird das Virus durch Stechmücken.

Im vergangenen Sommer hatte der Erreger ein Massensterben bei Amseln und anderen Vogelarten in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg ausgelöst. Durch die neuen Funde jetzt rechnen Wissenschaftler damit, dass auch in diesem Sommer erneut viele tausend Vögel verenden werden.

Das tropische Virus kann auf den Menschen übertragen werden. Im vergangenen Jahr erkrankten zwei Menschen mit Immunschwäche. Kopfschmerzen oder Hautausschläge können die Folge sein. Unklar ist, ob sich nicht auch Haustiere durch erkrankte Amseln infizieren können. Dazu habe das Veterinäramt des Kreises noch keine Erkenntnisse, so Theißen. Es sei nicht bekannt, dass andere Tiere als Vögel an dem Virus erkrankt seien.

Mit dem Usutu-Virus infizierte Vögel verhielten sich "unnormal" und wiesen ein zerzaustes Gefieder auf. Allerdings, so Theissen, sollte man nun nicht gleich jeden Vogel mit zerzaustem Gefieder für krank halten: "Bei den derzeitigen Witterungsbedingungen ist ein zerzaustes Gefieder ganz normal."

Wer eine tote Amsel findet, die noch keine Anzeichen von Verwesung zeigt, wird gebeten, sich beim Veterinäramt unter Ruf 02162 39 13 09 zu melden. "Am besten eine Plastiktüte auf links drehen, damit den Vogel aufnehmen, die Tüte verschließen, Hände gründlich waschen und anrufen", rät Theißen. Das Veterinäramt hole den Vogel ab.

(RP/ac)
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