Düsseldorf/Duisburg China und NRW wollen Handel fördern

Düsseldorf/Duisburg · Zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs machte Chinas Präsident Xi Jinping Station in Düsseldorf.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping für einen Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen NRW und China geworben. Das größte deutsche Bundesland und die Volksrepublik seien "natürliche Partner", sagte Kraft. Im Ruhrgebiet sei es gelungen, Umweltprobleme und wirtschaftlichen Strukturwandel zu bewältigen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse könnten in China helfen, sagte Kraft beim Empfang im Düsseldorfer Intercontinental-Hotel. "Das Land steht vor ähnlichen Herausforderungen." Die Volksrepublik ist bereits der zweitwichtigste Außenhandelspartner von NRW nach den Niederlanden.

Der Präsident und seine Ehefrau Peng Liyuan waren zum Abschluss ihres Deutschlandbesuchs am Samstag mit einer rund 200-köpfigen Delegation aus Berlin eingetroffen. Xi hatte NRW für den Wirtschaftsschwerpunkt seines Besuchs gewählt. Er führte Gespräche mit Ministerpräsidentin Kraft und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). In Duisburg schaute sich der Präsident die Ankunft eines Güterzugs aus der chinesischen Metropole Chongqing an.

Zum Empfang im Intercontinental waren am Abend Spitzen aus Politik und Wirtschaft beider Länder geladen, unter anderem Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen, Bertelsmann-Aufsichtsratsmitglied Liz Mohn sowie nahezu das komplette Kabinett der rot-grünen Landesregierung. Auch Xi warb für eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Um den Austausch zu fördern, wolle China Handelsbarrieren beseitigen und geistiges Eigentum stärker respektieren – seit Jahren ein Streitpunkt zwischen den Ländern.

Xi warnte, dass sich die Volksrepublik trotz ihres enormen Wachstums nachhaltig entwickeln müsse. Dabei sei auch deutsche Hochtechnologie gefragt. "Wenn wir eine Modernisierung für 1,3 Milliarden Chinesen wollen, dann kann man den alten Weg der Industrienationen nicht weitergehen, weil dieser alte Weg nicht nur China, sondern den ganzen Planeten an seine Grenzen bringen würde", sagte er. Gestern reiste die Delegation weiter nach Brüssel.

(RP)
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