Porträt Ständehaus Vom Landtag zu Museum und Eventlocation

Einst war es das Herz der nordrhein-westfälischen Demokratie: Von 1949 bis 1988 tagte der Landtag im Ständehaus am Kaiserteich.

Damals haben unter anderem Landesvater Johannes Rau als Ministerpräsident und die Politiker aller Fraktionen am Schwanenspiegel in langen Sitzungen die Weichen für die Zukunft des noch jungen Bindestrichlandes Nordrhein-Westfalen gestellt. Gebaut wurde das Ständehaus 1876 bis 1880 im Stil des Historismus als Vierflügelanlage mit Innenhof, angelehnt an die Palazzi der italienischen Renaissance.

Doch nach dem Umzug des Landtages ans Rheinufer stand das Ständehaus zunächst über Jahre leer, wurde nach und nach zum Sanierungsfall. Bis es schließlich in den 90er Jahren als zweiter Standort der Kunstsammlung NRW, wo die Kunst des späten 20. und des 21. Jahrhunderts gezeigt werden sollte, in Betracht gezogen wurde. Nach dem Kabinettsbeschluss begannen dann 1998 tatsächlich die Umbaumaßnahmen für die Zwecke der Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sowie für repräsentative Aufgaben des Landes Nordrhein- Westfalen.

Die historischen Elemente des Baus wie Kreuzgewölbe, Stützen, Kapitelle und Fassaden wurden erhalten und behutsam restauriert. Vier Gebäudeflügel mit umlaufenden Arkadengängen umgeben den zentralen öffentlichen Platz des Hauses, eine weitläufige Piazza. Das eindrucksvolle gläserne Kuppeldach überspannt einen großzügigen Skulpturengarten auf der obersten Etage.

Im Jahr 2002 konnte Johannes Rau — damals Bundespräsident — das K21 eröffnen. Die flexible Wechselausstellungshalle im Untergeschoss und die oberen Räume fassen insgesamt über 5300 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Hier finden sich Skulpturen von Thomas Schütte, Fotografien von Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Ruff, Thomas Struth und Jeff Wall. Zudem zeigt das K21 Rauminstallationen von Marcel Broodthaers und Nam June Paik.

Doch das K21 ist eben nicht nur Ausstellungsraum, sondern auch Eventlocation. Gebucht werden die Räume für Begegnungen von Kunst, Architektur und Historie ebenso wie Gala-Abende, Preisverleihungen, Auktionen, Konzerte, Firmenevents, Private Views, Art Dinner, Fotoshootings und Filmaufnahmen. Dabei kann man nicht nur das gesamte Gebäude, sondern auch nur die Kuppel oder nur die Piazza für sein Event auswählen.

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