Dormagen Gute Musik, doch zu wenig Zuschauer in der Kulturkirche
Dormagen · Jubiläen feiert Martin Engelien auch dann, wenn sie noch etwas "krumm" sind: Im Mai 1996, also vor 19 Jahren startete der einstige Bassist von Klaus Lage seine Reihe "Go Music", bei der er allmonatlich mit wechselnden Musikern auftritt. Beim Frühlingrockfest in der Kulturkirche sorgte Engelien für internationales Flair: Mit Kevin Bents aus New York, der sich als Keyboarder, Gitarrist und Sänger betätigte, war der Produzent von Marius Müller-Westernhagen auf der Bühne, und Berni Bovens, "der bekannteste Drummer der Benelux-Länder" hat schon mit Peter Fox, Helene Fischer und Dieter Bohlen gearbeitet. Gitarrist Bachisio Ulgheri aus Sardinien hatte in gewisser Hinsicht auch etwas zu feiern, nämlich den ersten Jahrestag seines Debüts mit "Go Music" in Deutschland.
Zum Auftakt standen mit "Respect" nur die Instrumente im Mittelpunkt. Ausgehend von Stevie Wonder boten Engelien und seine Mitspieler ein abwechslungsreiches Programm, das jeden Musiker auch mit ausgiebigen Soli glänzen ließ. Ein Versprechen gab Martin Engelien: "Go Music" soll es auch in den kommenden 20 Jahren weiterhin geben. Zum Auftakt des bis in die Nacht hinein andauernden Rockfests hatte die Dormagener Band "Coyotes Aggi" ihren Einstand in der Kulturkirche gegeben: Obwohl offiziell eigentlich schon verabschiedet, sprang Sängerin Aggi noch einmal ein, da ihre Nachfolgerin Kate Rena krankheitsbedingt ausfiel.
Zum zweiten Mal seit Februar spielte anschließend "Cold Shot Reloaded": Franz Rentergent, Sänger Uli Hübner, Bassist Bruno Rafinski und Schlagzeuger Rolf Olczak demonstrierten ausgiebig, welch großes Repertoire an Blues- und Rockmusik ihnen zu Gebote steht. Enttäuschend waren nicht allein aus der Sicht von Pfarrer Frank Picht die Besucherzahlen: Insgesamt waren durchweg vielleicht permanent 50 Rockfans anwesend - deutlich weniger als noch vor einem Jahr, als das Konzert mit drei Bands beim Frühlingsfest der Stadt vor dem Historischen Rathaus stattfand.
