Dormagen Musiker zeigen sich in Höchstform

Dormagen · Musikvereingung Bayer Dormagen überzeugt mit Stücken des Barock.

 Sie überzeugten mit hoher Spielkunst - die Instrumentalisten der Musikvereinigung Bayer Dormagen.

Sie überzeugten mit hoher Spielkunst - die Instrumentalisten der Musikvereinigung Bayer Dormagen.

Foto: G. Salzburg

"Konzert" - nüchterner hätte die Ankündigung nicht ausfallen können. Dabei verbarg sich hinter dem Abendprogramm ein barockes Feuerwerk, wie es prächtiger gar nicht hätte ausfallen können.

Georg Philipp Telemann, Christoph Graupner, Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach gaben sich die Ehre, und ihren spektakulären Tonspuren folgte die Musikvereinigung Bayer Dormagen kongenial. Unter der Leitung von Stephan Kümmeler traute sie sich in der rappelvollen Kulturhalle etwas, spürte den harmonischen Klangwelten der Altvorderen nach und freute sich sichtbar selbst über den rauschenden Erfolg. "Ein halbes Jahr Probe", wie Hans Weber, Mitvorsitzender des Orchesters betonte, "hat sich gelohnt."

Zugegeben, das eine oder andere Stück hatte mit arg vielen Sätzen zwar Längen, aber das rechtfertigte keineswegs den hierzulande verpönten Zwischenapplaus. Stephan Kümmeler griff diese Unsitte auf und mahnte zur Geduld. Die wurde im Laufe des Abends bei weitem überstrahlt durch den Genuss und das beglückte Staunen über die Spielkunst dieses Laienorchesters. Vergleichsweise stattlich an Kopfzahl und Instrumentarium bot der Klangkörper auch noch regelrechte Sahnehäubchen, denn Viola und Oboe wurden in der Variante d´amore dargebracht.

Diese eingängige und auch so vertraute Barockmusik steht im Verdacht der Eintönigkeit. Weit gefehlt! Es kommt eben auch beim Musizieren ganz darauf an, was man daraus macht. Georg Philipp Telemann gilt nun nicht gerade als "der" Aufreger in der Szene. Doch wie seine Ouvertüre C-Dur überkam, das war gleich zu Beginn die Entdeckung des Abends. Auch bei Christoph Graupner ließe sich das ganz schwere Bildungsgepäck entrollen, aber seine Musik mit wachen Sinnen zu verfolgen, ist schlicht und einfach ein Genuss. Gleiches gilt für Antonio Vivaldi und erst recht für den abschließenden Höhepunkt Johann Sebastian Bach (BWV 1066). "Auf den Punkt abliefern", resümierte Anna Stahl-Pehe, erste Vorsitzende des Orchesters, "darauf kommt es uns an." Das ist mit voller Bravour gelungen, und darüber freute sich das lang applaudierende Publikum.

(NGZ)
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