Dormagen Raphaelshaus sucht professionelle Pflegefamilien für junge Flüchtlinge

Dormagen · Das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus betreut 27 Pflegekinder in 15 Familien, die als sogenannte "Erziehungsstelle" fungieren. "Das sind professionelle Pflegefamilien, bei denen ein Elternteil durch eine pädagogische Qualifikation besonders geeignet ist, den speziellen Betreuungsbedarf der Kinder zu leisten", erläutert Ira Bachor, eine von drei Erziehungsstellenberaterinnen des Raphaelshauses.

 Marco Gillrath und Ira Bachor erläutern den Begriff Erziehungsstellen: Pflegefamilien mit pädagogischer Qualifikation werden gesucht.

Marco Gillrath und Ira Bachor erläutern den Begriff Erziehungsstellen: Pflegefamilien mit pädagogischer Qualifikation werden gesucht.

Foto: L. Berns

Jetzt sollen zu diesen Pflegefamilien, die das Jugendhilfezentrum in Absprache mit dem städtischen Jugendamt begleitet und betreut, weitere Familien kommen, die für eine begrenzte Zeit einen unbegleiteten minderjährigen Ausländer aufnehmen. "Wir hoffen, dass sich einige Familien finden, die dazu bereit sind, die jungen Flüchtlinge zu betreuen", sagt Raphaelshaus-Bereichsleiter Marco Gillrath. Am Dienstag, 26. Januar, beginnt um 19.30 Uhr im Raphaelshaus ein Informationsabend, bei dem es über die Anforderungen als Erziehungsstelle speziell für junge Flüchtlinge geht. Gillrath wünscht sich, dass fünf oder sechs Familien dazu bereit sind. Auch sie müssten die pädagogische Qualifikation vorweisen oder bei anderer besonderer Eignung eine Nachqualifikation leisten, wie Ira Bachor betont: "Durch Trauma, Flucht und Verlust kommen besondere Aufgaben auf die neuen Familien zu." Dabei werde gemeinsam mit dem Jugendamt geschaut, welche Familie zu welchem Kind passe.

Da es sich bei den unbegleiteten minderjährigen Ausländern meist um Jugendliche ab zwölf oder 15 Jahren handele, sei die Zeitspanne, in der sie in der Pflegefamilie bleiben, nicht so lang wie bei den meisten anderen Familien. Darauf weist Marco Gillrath hin: "Das Ziel ist immer gleich: Den Kindern und Jugendlichen ein gutes Zuhause zu geben und sie dann in die Selbständigkeit in die Gesellschaft entlassen." Das seien bei den Flüchtlingen nur noch knapp drei Jahre.

Das Bewerbungsverfahren für die Erziehungsstellen ist umfassend, die neuen Eltern werden auch fortgebildet und fachlich begleitet. Für die Aufnahme gibt es einen Erziehungsbeitrag. Information und Anmeldung unter 02133 50545.

(NGZ)
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