Dormagen Sechs neue Großtagespflegestellen geplant

Dormagen · Acht Großtagespflegestellen für Kinder bis drei Jahren gibt es in Dormagen bereits, zwei weitere sollen bis Ende des Jahres noch folgen. Bis 2019 soll ihre Anzahl auf insgesamt 14 gestiegen sein. Ein Besuch an der Römerstraße.

 Drei der ersten Kinder, die in den neugestalteten Räumen an der Römerstraße die Großtagespflege nutzen. Dort sollen langfristig 18 Kinder betreut werden.

Drei der ersten Kinder, die in den neugestalteten Räumen an der Römerstraße die Großtagespflege nutzen. Dort sollen langfristig 18 Kinder betreut werden.

Foto: Ati

Noch ist alles neu und aufregend: Paula, der "Star der ersten Stunde", kurvt fröhlich um einen großen Karton herum, um sich ein Stofftier zu schnappen und lachend auf die Betreuerinnen zuzulaufen. Das 15 Monate alte Mädchen war das erste Kind, das am 10. Juli in der neuen Großtagespflegestelle an der Römerstraße aufgenommen wurde. Dort wurde Platz geschaffen für zwei Gruppen mit je maximal neun Kindern im Alter von vier Monaten bis drei Jahren. "Es macht Spaß, gemeinsam mit den Kindern die Räume und das Außengelände einzurichten", erklärt Denise Sturges, die Leiterin der Einrichtung in Trägerschaft der städtischen Tochter Dormagener Sozialdienst gGmbH (DoS). Die Kleinen haben zum Beispiel dabei geholfen, Sand in einen Reifen zu schaufeln. "Natürlich lassen wir sie nur altersgerechte Hilfestellungen geben, aber das macht ihnen Spaß", so Sturges. Fünf Tageseltern stehen für die bald 18 Kinder zur Verfügung - jetzt in der Anfangsphase ist das Verhältnis fast 1:1. "Wir starten erst einmal langsam, ab September dann mit der zweiten Gruppe", sagt DoS-Prokuristin Helene Rosellen.

Mit Hilfe der Großtagespflege will die Stadt die Engpässe abbauen, die im Bereich der frühen Betreuung von Kindern entstanden sind, auch wenn die Stadt bis Mitte 2018 141 neue Kita-Plätze (95 Ü3 und 46 U3) plant. Bis zu 45 Stunden pro Woche können die Mädchen und Jungen in der Großtagespflege betreut werden, die Kosten sind die selben wie für einen Kita-Platz. Mit der vor kurzem auf dem Gelände des Raphaelshaus gestarteten weiteren Großtagespflegestelle des Vereins "Kinder, Kinder" aus Düsseldorf gibt es nun acht solcher Stellen, deren Anzahl noch in diesem Jahr auf zehn ansteigen soll - langfristig sogar auf 14, wie Elisabeth Gartz, bei der Stadt zuständig für die Tagesbetreuung von Kindern, ankündigt: "2018 sollen drei weitere starten, 2019 mindestens noch eine." Robert Krumbein, Erster Beigeordneter der Stadt, stellt Gespräche mit dem Träger "Kinder, Kinder" in Aussicht, um noch 2017 eine weitere Großtagespflege in Dormagen-Mitte zu eröffnen. Die DoS selbst bemühe sich, eine Großtagespflegestelle in Zons noch in diesem Jahr zu realisieren.

Doch dafür brauchen die Stadt und die Träger geeignete Räume und vor allem Fachpersonal. "Die Arbeit mit den Kindern bereitet viel Freude", beschreibt Elisabeth Gartz die Vorzüge. Um als anerkannte Fachkraft in einer Großtagespflegestelle arbeiten zu können, müssen die Betreuer keine Erzieher-Ausbildung haben, wohl aber einen mehrmonatigen Qualifizierungskursus belegen - die Kosten von 650 bis 680 Euro für einen Kursus zum Beispiel beim Edith-Stein-Forum erstattet die Stadt, wenn es nach erfolgreichem Abschluss zum Einsatz in der Tagespflege kommt.

Interessenten können sich bei Annemarie Kampe, städtische Fachberaterin für den Bereich Tagespflege, unter 02133 257-496 melden. Dort und bei Gabriele Schwieters von der Caritas (02133 2500202) kann sich auch melden, wer auf der Suche nach einem Großtagespflegeplatz ist.

(NGZ)
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