Dormagen Stadt will 141 neue Kita-Plätze schaffen

Dormagen · Von Bevölkerungsrückgang, wie noch vor einigen Jahren prognostiziert, könne keine Rede mehr sein, sagt Dormagens Erster Beigeordneter Robert Krumbein. Die Stadt wächst und damit auch der Bedarf an Kita-Plätzen.

 Sophia (l.) und Luna haben schon längst einen Platz in der städtischen Kindertagesstätte "Farbenplanet" in Rheinfeld. Die beiden malen gern oder basteln Ketten.

Sophia (l.) und Luna haben schon längst einen Platz in der städtischen Kindertagesstätte "Farbenplanet" in Rheinfeld. Die beiden malen gern oder basteln Ketten.

Foto: L. Berns

Der steigenden Nachfrage muss und möchte die Stadt als kinderfreundliche Kommune Rechnung tragen. "Allerdings", so Krumbein, "lassen sich nicht alle notwendigen Baumaßnahmen so schnell fertigstellen wie der Bedarf wächst." Schnell gehandelt wurde jetzt in Delrath. Bürgermeister Erik Lierenfeld und Johannes Deußen, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, trafen eine dringliche Entscheidung: Im städtischen Gebäude Gabrielstraße 6 soll eine Kita mit maximal drei Gruppen eingerichtet werden. Die erste startet am 1. April mit 20 Kindern, die zweite zum neuen Kita-Jahr, Platz für eine dritte ist da. Aktuell gehen in Dormagen 2085 Kinder in eine Kita, 1688 Kinder über drei und 397 unter drei Jahren, dazu sind rund 60 in einer Tages- oder Großtagespflege untergebracht (nur Kinder unter drei Jahren). Sukzessive werden im noch laufenden Kita-Jahr durch Umbauten und Erweiterungen bis August weitere 64 Ü3- (dann 1752) und 30 U3-Plätze (dann 427) geschaffen - und zwar in Nievenheim (Neusser Straße), Stadtmitte (Nettergasse), Horrem (Heesenstraße), Hackenbroich (Nahestraße). Weiter geht es dann ab August im Kita-Jahr 2017/18: Fertig werden sollen dann 16 U3-Plätze (acht in St. Odilia Gohr, sechs St. Josef Delhoven und zwei an der Hebbelstraße in Zons) sowie weitere 31 für Kinder über drei Jahre (einer in Gohr, 18 in Delhoven und zwölf in Zons). Heißt also, im Frühsommer 2018 gibt es im Stadtgebiet insgesamt 2226 (1783 Ü3 und 443 U3) Kita-Plätze.

Für die unter Dreijährigen reicht das aber nicht aus, wie der Kindertagesstättenbedarfsplan für 2017/18, mit dem sich am Donnerstag die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses beschäftigen werden, zeigt. Daher möchte die Stadt neben den bereits fünf laufenden Großtagespflegen weitere drei bis fünf einrichten. "Dazu suchen wir Leute, die Lust haben, Kinder zu betreuen und entsprechende Räumlichkeiten haben, heißt Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, möglichst Parterre, und vielleicht mit einem kleinen Garten", sagt Gartz. Bis 2018 wird Dormagen dann im U3-Bereich einen Versorgungsgrad von 44,5 Prozent erreichen - das Land gibt 35 Prozent vor.

Die Investitionskosten liegen laut Verwaltung bei 1,8 Millionen Euro, davon beträgt der Anteil für die Stadt 893.000 Euro. Doch das wird nicht das Ende sein. "Abzusehen ist, dass im Versorgungsgebiet 1 (s. Infokasten) ein Neubau für vier bis fünf Gruppen entstehen muss", sagt Krumbein. Auch die Betriebskosten schnellen in die Höhe: Sie werden sich 2017/18 auf 18,2 Millionen Euro summieren. "Davon muss die Kommune ungefähr 40 Prozent tragen", so Krumbein. Und bei all den neu zu schaffenden Plätzen werde auch die Suche nach Fachkräften nicht einfacher, teilt Gartz mit. Eltern, die bisher keinen Betreuungsplatz gefunden haben, können sich unter 02133 257-289 melden.

(NGZ)
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