Historische Hochwasser in Düsseldorf Als der Rhein die Zehn-Meter-Marke knackte

Die Scheitelwelle wurde am Dienstagmittag erreicht, Düsseldorf blieb diesmal vom Hochwasser verschont. Doch wenn der Rheinpegel steigt, ist die Stadt latent gefährdet. Schon acht Mal stieg der Pegel in der Geschichte der Stadt über die Marke von zehn Metern.

Düsseldorf: Historische Hochwasser-Fotos
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Historische Hochwasser-Fotos aus Düsseldorf

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Am 2. Januar 1926 erreichte der Rheinpegel auf seinen rund 46 Kilometern im Stadtgebiet den bisherigen Höchststand seit Beginn der Messungen. In der Altstadt zeigte die Pegeluhr damals 11,10 Meter an. Einige Häuser in Außenbereichen Düsseldorfs standen bis zu den oberen Etagen unter Wasser. In der Altstadt hielt eine 1902 errichtete zweite Hochwassermauer den Rhein aus den Straßen.

Wie auf einer Übersicht am Herbert-Eulenberg-Weg am Kaiserswerther Rheinufer zu sehen ist, stand das Wasser in den Jahren 1795 und 1784 sogar rund einen halben Meter höher, genaue Zahlen von damals sind jedoch nicht überliefert. 1926 gilt damit als das Jahr mit dem amtlich festgehaltenen Höchststand.

Den zweithöchsten Stand seit Beginn der Messungen erreichte der Rhein knapp 44 Jahre zuvor. Am 29. November 1882 zeigte der Pegelmesser 10,93 Meter an. Die Innenstadt stand seinerzeit komplett unter Wasser. In der Hunsrückenstraße bewegten sich die Anwohner nur über Bretter fort, auf dem Burgplatz stürzte sogar ein Haus ein. Der Kaiserswerther Markt war nur mit Booten passierbar und auch die Mühlenstraße glich einem See. Nur einen Monat später stieg das Wasser erneut — diesmal auf 10,53 Meter.

Erneut im Januar, diesmal im Jahr 1920, zeigte der Pegelmesser 10,89 Meter an. Anschließend blieb der 1233 Kilometer lange Fluss auf Höhe Düsseldorfs über Jahre unter der Zehn-Meter-Marke. Erst 1993 kletterte das Wasser wieder auf 10,24 Meter. Zuletzt, am 31. Januar 1995, erreichte der Pegel dann einen Stand von 10,32 Metern.

Aktueller Pegel sinkt wieder

Am Dienstag pendelte sich der Höchststand des aktuellen Hochwassers bei 8,52 Metern ein. Seit dem sinkt der Pegel langsam. In der Altstadt stand das untere Rheinwerft unter Wasser, bis zum Überschreiten der oberen Promenadenmauer fehlten jedoch noch rund drei Meter.

Der historische Tiefstand wurde übrigens in diesem Jahrtausend gemessen: Am 28. September 2003 zeigte die Pegeluhr am Altstadtufer nur 41 Zentimeter an.

(born)
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