Düsseldorf CDU will Schutz vor Grillfesten

Düsseldorf · Anwohner am Rhein dürfen nicht unter dem Lärm und Müll von Partys leiden. Die Christdemokraten wollen daher Verbotszonen an Wohnvierteln und bessere Aufklärung. Die Grünen setzen sich für ausgewiesene Grillzonen ein.

Die Zahl der Partys am Rhein mit Grillen und Musik steigt, nicht zuletzt auch wegen der Kontakte in Computernetzwerken. "Es ist davon auszugehen, dass Treffen beispielsweise in den Rheinauen häufiger und schneller organisiert werden können", ist Rüdiger Gutt, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Ausschusses für Öffentliche Einrichtungen, überzeugt. Partys an schönen Wochenenden am Rhein bei Hamm und Himmelgeist belegten diesen Trend.

Zum Leidwesen der Anwohner, die über Krach, Musik, Gegröle bis spät in die Nacht klagen. Die CDU will die Interessen der Anwohner unterstützen und daher im Rat beantragen, dass mehr für den Schutz der Anwohner, aber auch der Landschaft getan wird. Sie setzt dabei auf Vorbeugung und Aufklärung. So sollen am Rhein große Schilder darauf hinweisen, dass die Rheinauen unter Landschafts- oder Naturschutz stehen. Informationstafeln sollen auflisten, was in diesem Gebiet erlaubt oder verboten ist.

So darf beispielsweise nur auf Steinen gegrillt werden, muss der Müll eingesammelt werden. Gelbe Karte Die CDU schlägt zudem vor, dass der OSD bei seinen Kontrollgängen Gelbe Karten verteilt, auf denen die Verbote aufgelistet sind. Und mit einer Image-Kampagne der Initiative Pro Düsseldorf soll für ein sauberes Düsseldorf geworben werden, die Awista mehr Müllbehälter aufstellen und sie regelmäßig leeren. "Es geht nicht darum, die Rheinauen zu einer grill- und feierfreien Zone zu machen", sagte Gutt.

Aber die Anwohner hätten ein Recht darauf, ohne Störungen zu leben. Deshalb will die CDU auch prüfen lassen, ob die Flächen am Rhein in direkter Nachbarschaft zu Wohnvierteln gesperrt werden. Der sogenannte Paradiesstrand bei Hamm oder die Nikolausstraße in Himmelgeist lägen so nahe an den Häusern, dass die Grillschwaden in die Wohnungen ziehen könnten.

"Dort müssen Schutzzonen für die Anwohner eingerichtet werden und eventuell Zufahrten gesperrt werden", beschreibt Gutt die Absicht der CDU. Eine andere Möglichkeit, dass Grillen in den Griff zu bekommen, sehen die Grünen. Sie wollen von der Verwaltung prüfen lassen, ob spezielle Grillzonen nach dem Vorbild Münchens eingerichtet werden können."In München darf in den Isarauen und manchen Grünanlagen nur auf einigen ausgewiesenen Flächen gegrillt werden. Die Stadt hat damit gute Erfahrungen gemacht", erklärte Günter Karen-Jungen.

Die CDU ist von dem Nutzen des Projektes jedoch nicht überzeugt. Es sei bekannt, dass in München weiterhin auch außerhalb der Grillzonen Feste gefeiert werden und die Kontrollen dort schwierig seien, berichtet Gutt.

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