Düsseldorf Geisel stellt Sparvorgabe bei Personal in Frage

Düsseldorf · Die Vorgabe, im städtischen Personaletat 30 Millionen Euro pro Jahr einzusparen, kommt auf den Prüfstand. "Oberbürgermeister Thomas Geisel will darüber während der bis Dezember laufenden Haushaltsberatungen mit den Fraktionen sprechen", sagt OB-Sprecher Dieter Schneider-Bichel.

Darüber hinaus soll geklärt werden, ob vakant gewordene Stellen künftig zügiger besetzt werden. Bislang gilt bei einem größeren Teil der Stellen eine Wiederbesetzungssperre von bis zu zwölf Monaten. "Eine Reform im Personalbereich steht auf Geisels Agenda weit oben. Bis Ostern 2015 wird es ein Konzept geben", sagt Schneider-Bichel.

Immer wieder verärgern lange Wartezeiten die Bürger. So hatten Eltern beim Standesamt bis zu sieben Wochen auf eine Geburtsurkunde gewartet. Oder vergeblich auf eine Schuleingangsuntersuchung für ihr angehendes i-Dötzchen gehofft. Für Ärger sorgten zudem Schlangen in der Kfz-Zulassungsstelle und ein Antragsstau in der Bauaufsicht.

Dabei sieht der OB-Sprecher einige Ämter bereits auf einem guten Weg. Im Geburtenregister des Standesamtes seien inzwischen wieder fünf der sechs Stellen mit Standesbeamten besetzt. Und in der Elterngeldstelle leisteten die Mitarbeiter derzeit Überstunden, um möglichst bald die sonst übliche Bearbeitungszeit von maximal vier Wochen zu gewährleisten. Dem Straßenverkehrsamt seien mehr Mitarbeiter zugewiesen worden. Interne Organisationsreformen sollen dort ab Februar zu weiteren Verbesserungen führen.

Eine bereits vor Monaten gebildete Task Force versuche, die Abläufe bei Baugenehmigungen zu beschleunigen. "In der wachsenden Stadt Düsseldorf gibt es in den Bereichen Wohnen und Bauen immer mehr Anträge. Gleichzeitig befinden wir uns bei den Stellenausschreibungen für Bau-Ingenieure in direkter Konkurrenz zur freien Wirtschaft, die häufig bessere Gehälter zahlt", gibt der OB-Sprecher zu bedenken.

Wichtig sei für den Rathauschef zudem der kritische Blick auf die internen Abläufe. "Wir müssen uns genau anschauen, ob die Verwaltung sich nicht bisweilen zu viel selbst verwaltet, also ob beispielsweise ein bestimmtes Amt oder Dezernat wirklich eine eigene Verwaltungsabteilung braucht", sagt Schneider-Bichel.

(RP)
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