thorsten.breitkopf @rheinische-post.de

Düsseldorf ist Deutschlands zweiter Finanzplatz nach Frankfurt am Main. So war es immer. Jetzt stecken die Banken am Rhein wie am Main und anderswo in einer tiefen Sinnkrise. Erst litten sie unter dem Crash von 2009, dann unter einer angeblichen Überregulierung. Jetzt aber ist den Kreditinstituten mit der Umkehrung des Preises für Geld, also einer Null- und Niedrigzinspolitik der EZB, komplett das Geschäftsmodell entzogen. Jobs sind in Gefahr bei Commerz- und Deutscher Bank. Die Stadtsparkasse schließt fast 20 Filialen. Und dennoch steht Düsseldorf und seine Region da wie das blühende Leben. Wie kann das sein? Ist Düsseldorf gar kein bedeutender Finanzplatz mehr? Doch, aber eben nicht nur. Düsseldorf hat einen perfekten Mix, das sind nicht bloß Phrasen. Wenn die Börsen husten geht es der Region Frankfurt mäßig. Was eine Konzentration auf eine oder wenige Branchen für Risiken birgt, zeigt doch das lange Siechen des Ruhrgebiets. Berlin hat erst gar keine Spezialisierung, sondern so gut wie gar keine Wirtschaft. Düsseldorf hat Industrie, Finanzen, Werbung, Dienstleistung und mehr. Gut so!