Düsseldorf Jugendrechts-Haus in der Innenstadt

Düsseldorf · Im Kampf gegen Jugendkriminalität will nun auch Düsseldorf seine Kräfte bündeln. Jugendfahnder der Polizei, Jugendgerichtshilfe, städtische Behörden wie Sozial- und Jugendamt und der Jugenddezernent der Staatsanwaltschaft, die seit Jahren eng zusammenarbeiten, sollen im nächsten Jahr auch nah beisammen sitzen: Das "Haus des Jugendrechts", das in anderen Städten als Erfolgsmodell bereits geführt wird, soll künftig kein virtuelles mehr sein, sondern eine echte Immobilie. Seit vor über einem Jahr nach langem Zögern der Entschluss gefasst worden ist, dem Kölner Modell zu folgen, hatte sich vor allem die Suche nach einem geeigneten Objekt als schwierig gestaltet. Bei der letzten gemeinsamen Sicherheitskonferenz von Stadt und Polizei war aber bereits von der Verwirklichung im nächsten Jahr die Rede - man stehe in Verhandlungen.

Nach Informationen unserer Redaktion soll eine Adresse an der Klosterstraße im Gespräch sein. So konkret will man sich dazu jedoch nicht äußer, die Altstadt und ihre unmittelbare Umgebung böten sich als Standort aber schon wegen der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr an.

In Köln und Paderborn gelten die ämterübergreifenden Jugendrechtshäuser als überaus erfolgreich, erst im Sommer hat Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) nach ihrem Vorbild auch in Dortmund ein solches Institut eröffnet. Die räumliche Nähe ermögliche unbürokratisch schnelles Handeln und somit beispielsweise auch die vielfach geforderte "auf dem Fuße folgende" Konsequenz nach einer Straftat.

In Düsseldorf, wo die Zahl der jugendlichen Intensivstraftäter seit Beginn der Kooperation zwischen Stadt und Polizei vor elf Jahren von über 300 auf 71 zurückgegangen ist, war das Haus des Jugendrechts zunächst auf Kritik gestoßen. Seit sich das Land aber nachdrücklich für das Haus-Konzept starkmacht, sind auch hier die Kritiker verstummt.

(sg)
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