Familien-Tipp FFT zeigt Theater für junge Zuschauer

Düsseldorf · Für viele Familien ist es Tradition, in der Adventszeit gemeinsam Kultur zu genießen. Das Forum Freies Theater in Düsseldorf stellt sich mit drei Inszenierungen darauf ein.

Pünktlich zur Weihnachtszeit bringt der zweifache Preisträger des Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises, Norbert Ebel, sein neuestes Familienstück "Die Ampelmaus" zur Uraufführung. Dieses ist für Kinder ab vier Jahren geeignet und feiert am Sonntag im Forum Freies Theater (FFT) Premiere. Emmi, die Maus, ist endlich in der großen Stadt. Sie muss nur eine passende Wohnung finden. Zwar hilft Frau Elster, die Maklerin, eifrig bei der Suche, doch Emmi muss sich mit unbequemen Mitbewohnern auseinandersetzen: Die Ratten-Band im Keller macht laute Musik, die verwöhnte Perserkatze lebt im ersten Stock, und unter dem Dach gurrt ein verliebtes Turteltaubenpärchen. Kein Quartier passt. Bis Emmi mitten auf der Kreuzung eine schicke Maisonette-Wohnung entdeckt. Mit nur einem Nachteil: Es leuchtet Tag und Nacht Rot-Gelb-Grün.

Norbert Ebel, der Musiker Alexander Maczewski und die Puppenspielerin Evelyn Arndt haben bereits als Künstlertrio mit dem einfühlsamen wie humorvollen Theaterstück "Das kranke Huhn" eine Erfolgsstory am FFT geschrieben. Ihr Stück "Ox & Esel", das dort ebenfalls gezeigt wurde, ist derzeit eines der am häufigsten gespielten Kindertheaterstücke auf den deutschsprachigen Bühnen. Mit der "Ampelmaus" sollen diese Erfolge nun fortgesetzt werden.

Nach dem großen Erfolg von "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" hat das Produktionsteam Plöger/Winkler/Becker wieder ein Theaterstück entwickelt. Das Düsseldorfer Team arbeitet spartenübergreifend in verschiedenen Zusammenhängen. Dabei verbinden der Regisseur Bernd Plöger, die Choreographin Erika Winkler und die Dramaturgin Gila Maria Becker Theater, Tanz, Musik und Bildende Kunst. Die Produktion "Eine kleine Geschichte über die Liebe", die für Kinder ab acht Jahren geeignet ist, basiert auf einem Kinderbuch von Marit Törnqvist, die zahlreiche Kinderbücher von Astrid Lindgren illustrierte. Auf einem Pfahl mitten im Meer sitzt ein Mädchen bei Wind und Wetter, Tag und Nacht. An ihm vorüber fahren Schiffe, die allerlei an Bord haben: Reichtum und Armut, Freude und Kummer, Leben und Tod. Eines Tages erblickt das Mädchen in der Ferne ein Boot, das anders ist, und plötzlich steht es vor der wichtigsten Entscheidung seines Lebens. Eine Geschichte über Möglichkeiten, Mut und Entscheidungen.

Seit über zehn Jahren ist der gemeinnützige Verein Kabawil aktiv. Er hat das Ziel, Kinder und Jugendliche in kulturelle Projekte einzubeziehen und ihnen dabei eine Perspektive zu schaffen. Einmal im Jahr wird gemeinsam ein Tanz-Theater-Stück entwickelt, das sich mit den Lebenswelten und Problemen junger Menschen und der Identitätsfindung auseinandersetzt. Die jungen Performer von Kabawil bringen diesmal mit dem Stück "Enchiridion" (griechisch Handbuch) mit Hilfe von Body Percussion, selbst geschriebenen Texten und zeitgenössischem Tanz eigene Grenzerfahrungen auf die Bühne. Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Orientierung und der Sehnsucht nach Freiräumen loten die Jugendlichen ihre ganz persönlichen Grenzen aus: Mal scheinen sie so eng, dass sie die Luft zum Atmen nehmen. Dann gibt es Momente, in denen es einem vorkommt, als gäbe es überhaupt keine Limits. Entstanden ist so eine rasante Revue über die Suche nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Das Stück ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Premiere wird am Freitag, 12. Dezember, gefeiert. Julia Brabeck

(RP)
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