Reise nach Moskau Schüler nach Ausreiseverbot in Düsseldorf gelandet

Düsseldorf · Eine Studienreise nach Moskau von Schülern des Georg-Büchner-Gymnasiums hat nach großer Aufregung gestern ein glückliches Ende gefunden. Mit zwei Tagen Verspätung landeten sechs Jungen und Mädchen am Nachmittag müde, aber glücklich um 16.20 Uhr am Flughafen.

 Erleichtert nach der langen Reise: Igor Segov, Alina, Nadja, Barbara, Manuela und Stanislav gestern nach ihrer Landung am Flughafen.

Erleichtert nach der langen Reise: Igor Segov, Alina, Nadja, Barbara, Manuela und Stanislav gestern nach ihrer Landung am Flughafen.

Foto: Andreas Endermann

Den Schülern und russischen Staatsbürgern aus dem Rheinland hatten die Behörden am Moskauer Flughafen die Ausreise wegen vermeintlich unvollständiger Reisedokumente überraschend verweigert. Als die Gymnasiasten gestern im heimischen Airport den Ankunftsbereich betraten, fiel bei ihren Eltern die Anspannung ab, teilweise flossen Tränen. "Ich bin nur froh, wieder in Düsseldorf zu sein", sagte Lehrer Igor Sigov, der zur Betreuung seiner Schützlinge ebenfalls in Moskau zurückgeblieben war.

Eigentlich sollte die Gruppe bereits am Sonntag nach einer achttägigen Reise zurückkehren, aber am Moskauer Flughafen erlebten die drei Lehrer und 33 Jungen und Mädchen eine böse Überraschung. Denn den sechs Schülern mit russischem Pass wurde die Ausreise verwehrt, weil sie keine einzeln abgestempelte Einverständniserklärung ihrer Eltern vorlegen konnten, dass sie als Russen Russland auch tatsächlich verlassen dürfen. "Das war ein großer Schreck, und wir haben uns natürlich um unser einziges Kind Sorgen gemacht, aber wir wussten, dass unsere Tochter in guten Händen ist", meint Dimitri Kling.

Schnell war klar, dass die Eltern persönlich zum russischen Konsulat nach Bonn fahren mussten, um die benötigten Papiere zu besorgen. Diese wurden noch am selben Tag nach Moskau geflogen. Großes Glück hatte dabei ein Junge. Sein Ausweis, den er im Trubel am Flughafen verloren hatte, wurde noch rechtzeitig gefunden, sonst hätte er womöglich wochenlang in Russland bleiben müssen.

"Uns ist von allen Seiten sehr gut geholfen worden", sagt die 16-jährige Alina. Sorgen habe man sich nur darum gemacht, womöglich den Karneval zu verpassen. Erleichtert ist Schulleiterin Inge Schleier-Groß. Sie wundert sich, dass das russische Konsulat in Deutschland die Dokumente zuvor als ausreichend eingestuft hatte. "Das Klima zwischen dem Westen und Russland ist offenbar sehr angespannt", sagt sie.

(RP)
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