Lokalsport Die Judokas eilen von Aufstieg zu Aufstieg

Düsseldorf · Die Euphorie ist beim JC 71 nach den vielen Erfolgen hoch. Doch es gibt auch Probleme: Es fehlen Sponsoren.

Sebastian Witzmann gehört zu den Initiatoren der "Mission 2020" des Judoclubs 71. 2014 hatte der ambitionierte Judoverein die Mission ausgegeben. Das Ziel: Im Jahr 2020 sowohl mit dem Frauen- als auch mit dem Männerteam in der Bundesliga zu kämpfen. Dreieinhalb Jahre später reibt sich der JC 71-Vorsitzende verwundert die Augen, denn deutlich vor dem Zielzeitpunkt haben die Judoka mit beiden Teams den Sprung in die höchsten Klassen geschafft. Die Damen stiegen in die erste Bundesliga auf, die Herren schafften den Schritt in Liga zwei. "Der ganze Verein steht hinter der Mission 2020, aber es hat mich schon erstaunt, dass es so früh geklappt hat", meint Witzmann. "Klar haben wir viel dafür getan, aber es müssen ganz viele Dinge zusammenkommen und man muss auch Glück haben."

Der JC 71 hatte das sportliche Glück zuletzt gepachtet, denn Aufstieg folgte auf Aufstieg. An den Liga-Kampftagen waren die Düsseldorfer gut vorbereitet und stark, einige andere Teams hingegen schwächelten. Und Glück hatten die Damen nach dem Aufstieg. "In Witten hat sich die Damen-Erstligamannschaft aufgelöst. Plötzlich haben viele gute und bundesligaerfahrene Kämpferinnen eine neue Heimat gesucht und sind beim JC 71 fündig geworden", so Witzmann.

Nicht nur deshalb, sondern auch weil die Damen sehr gut organisiert sind, traut der Vorsitzende dem Aufsteiger in der kommenden Saison eine gute Rolle in Liga eins zu. "Wir haben im Team auch einige starke Nachwuchskräfte aus dem eigenen Verein, wie die international erfolgreiche Ariana Peresic."

Die Jungs hingegen sind unorganisierter. Der Vorsitzende prophezeit ihnen in Liga zwei eine schwierige Saison. "Sie werden kämpfen müssen, auch außerhalb der Matte. Wir haben noch keine Zugänge. Und wir suchen einen neuen Trainer." Der aktuell beste JC 71-Judoka, Bundeskader-Athlet Johannes Frey, kämpft in Mannschaftswettbewerben noch nicht für die Düsseldorfer. Er ist für die zweite Liga zu gut.

Die "Mission 2020" hat Auswirkungen auf den gesamten Verein . Es zieht sich durch alle Altersklassen und alle anderen Bereiche des Vereins. Die Talente im Kinder- und Jugendbereich, sind die Mannschaftskämpfer der Zukunft. Daher liegt ein Schwerpunkt der Mission auf Nachwuchsarbeit und Talentsichtung. Teil des Programms war auch die feste Einstellung eines Nachwuchstrainers. Mit Jens Kaiser hat der Judo-Club 71 als einziger Verein einen hauptamtlichen Coach.

Die Daueraufstiege haben im Verein ein Stimmungshoch ausgelöst, dass die Schwierigkeiten überschattet. "Das Budget wird stark aus der Vereinskasse getragen. Wir haben nur einen Sponsor. Da brauchen wir dringend mehr, denn das reicht nicht. Mit Geld fällt vieles leichter", erklärt Witzmann.

(RP)
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