Lokalsport Gottschalk und Maduka im Aufwind

Düsseldorf · Die Leichtathletinnen überzeugen in Rheydt sowohl beim Hürdenlauf als auch beim Dreisprung.

Bei den Westdeutschen Leichtathletik-Meisterschaften gingen in Jessie Maduka und Sandra Gottschalk zwei ART-Athletinnen an den Start, die man in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu oft zu Gesicht bekam. Schließlich studiert Maduka an der Ucla in Amerika, während sich Gottschalk nach ihrer langen Verletzungsunterbrechung erst kürzlich auf die Tartanbahn zurückkämpfte. Im Rheydter Grenzlandstadion meldeten sich beide Athletinnen mit starken Auftritten zurück.

"Jetzt wird der Titel bei der deutschen U23-Meisterschaft angegriffen", sagte Maduka selbstbewusst. Die 20-Jährige ging in Mönchengladbach an gleich drei Disziplinen an den Start und überzeugte vor allem beim Dreisprung der Frauen. In einem extrem spannenden Wettkampf zauberte Maduka bei ihrem sechsten und letzten Versuch 13,08 Meter in die Grube und zog damit urplötzlich an Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede, 13,00 Meter) vorbei. Lediglich ihre Teamkameradin Eva Linnenbaum - die zugleich ihre emotionale Abschiedsvorstellung gab - konnte diese beachtliche Leistung noch toppen (13,16 Meter). Gemeinsam lächelten Maduka und Linnenbaum am Ende ganz oben vom Treppchen.

Ein ähnlich erfreuliches Comeback feierte unterdessen Hürdensprinterin Gottschalk, die unter der Woche noch mit einer Mandelentzündung zu kämpfen hatte. Ohne Training wollte Gottschalk auch ohne Druck ins Rennen gehen, doch als sie sich die Startnummer anpinnte, schoss der Puls plötzlich in die Höhe. Schließlich ist die 22-Jährige die große Bühne seit dem Kreuzbandriss nicht mehr gewohnt. Die fehlende Wettkampfpraxis machte sich zunächst auch am Start etwas bemerkbar: "Schon beim Probestart ist meine Aufregung aufs Maximum angestiegen. Im Rennen selbst war meine Reaktion gleich Null und nachdem alle Läuferinnen schon etwa einen Meter aus dem Block waren, bin ich erst losgelaufen", berichtete Gottschalk. Doch die Wahl-Düsseldorferin holte blitzartig auf und konnte den Vorsprung ihrer Konkurrentinnen schnell wieder neutralisieren. "Als ich gemerkt habe, dass ich nicht nur hinterherlaufe, sondern mithalten kann, bin ich wesentlich lockerer geworden. Im Ziel ist dann die ganze Last abgefallen, weil es ein wirklich schöner runder Lauf war", erklärt Gottschalk weiter. Zur eigenen Überraschung blitzten nach dem 100-Meter-Hürdenrennen sogar 14,34 Sekunden auf dem Messgerät auf. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin wirklich super zufrieden", meinte sie.

Kein Wunder, denn damit qualifizierte sich die ART-Athletin zugleich für das Finale. Und dort setzte Gottschalk sogar noch einen drauf: Mit besserem Start steigerte sich die "Rückkehrerin" auf 14,29 Sekunden und wurde Sechste. Das Fazit: Düsseldorfs Athletinnen befinden sich im Aufwind.

(RP)
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