Düsseldorf Stadt spart beim Blumenschmuck

Düsseldorf · Die Pflanzringe an den Eingangsstraßen sind gestrichen, die Zahl der Kübel geht zurück - und auch in den Parks könnte ab 2018 gespart werden. Die CDU befürchtet einen Verlust von Lebensqualität.

 Früher: So sahen die Pflanzringe aus, die seit 2008 viele Eingangsstraßen der Stadt schmückten, wie hier den Mittelstreifen des Südrings.

Früher: So sahen die Pflanzringe aus, die seit 2008 viele Eingangsstraßen der Stadt schmückten, wie hier den Mittelstreifen des Südrings.

Foto: Stadt Düsseldorf

Es wird in diesem Frühling weniger bunt an Düsseldorfs Straßen: Die Stadt hat beim Blumenschmuck gekürzt. Alle 51 sogenannten Pflanzringe wurden abgebaut, das sind die kreisförmigen Beete, die die Eingangsstraßen in die Innenstadt verschönern sollten. Zudem verwendet das Gartenamt für die 167 Pflanzkübel nur noch langlebige Pflanzen. Die Wechselflorbepflanzung, die mehr Arbeit macht, ist gestrichen.

 Heute: Wenn der Frühling kommt, werden diesmal keine Blumen an der Stelle blühen. Die Stadt hat die Ringe entfernen lassen.

Heute: Wenn der Frühling kommt, werden diesmal keine Blumen an der Stelle blühen. Die Stadt hat die Ringe entfernen lassen.

Foto: Andreas Endermann

Diese beiden Entscheidungen sparen für das laufende Jahr einen Betrag von 114.000 Euro. Die 6900 Quadratmeter Beete in den Parks wie Hofgarten oder Nordpark sollen hingegen in der üblichen Ausprägung bleiben. Allerdings garantiert Umweltdezernentin Helga Stulgies (Grüne) das nur für dieses Jahr. "Die Verhandlungen für 2018 stehen noch an", sagt sie. Die CDU-Fraktion befürchtet, dass weitere Kürzungen folgen. "Düsseldorf gibt schon jetzt im Vergleich zu anderen Städten nicht viel aus", sagt CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt. Er räumt ein, dass die Ausgaben bereits in der Zeit der schwarz-gelben Ratsmehrheit zurückgefahren worden seien. Die jetzigen Pläne führten zu weit. "Die Gartenkultur gehört zu einer lebenswerten Stadt."

Die Pflanzringe stammten aus dem Gartenwettbewerb Entente Florale 2008. Damals war der Schmuck, der unter anderem am Südring, an der Vennhauser Allee und am Hellerhofweg stand, eigentlich nur für ein Jahr gedacht gewesen. Die Beete galten von Anfang an als pflegeaufwendig. Die Umweltdezernentin verweist darauf, dass oft auch die Grünflächen blühen, auf denen sie standen. "An manchen Stellen waren sie nicht nötig." Der Wegfall soll spürbare Entlastung bringen. Das gilt auch für die einfachere Bepflanzung der Kübel: Statt einjährige Pflanzen zu wählen oder sogar zwei Mal zu pflanzen, setzt man auf Stauden.

Der Gesamtetat fürs Grün ist für das laufende Jahr sogar um 177.000 Euro auf rund 5,3 Millionen Euro gestiegen. Allerdings umfasst dieser Betrag eine ganze Reihe von Maßnahmen von Straßenbäumen bis Parkanlagen. Eine Aufschlüsselung war gestern nicht zu erhalten.

Die SPD, die mit Grünen und FDP die Ratsmehrheit bildet, weist die Kritik der CDU zurück. "Das ist kein Grund zur Beunruhigung", sagt Fraktionschef Markus Raub. Es sei bekannt, dass gespart werden müsse, daher müssten Standards überprüft werden. Niemand wolle auf Blumen verzichten. "Die jetzige Kürzung ist sicher nicht der Untergang der Landeshauptstadt." Auch Günter Karen-Jungen (Grüne) kündigt ein Vorgehen "mit Augenmaß" an. "Wir werden darauf achten, dass die Stadt nicht farblos wird."

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) spricht von einer "richtigen Korrektur", die kaum ins Gewicht falle. Düsseldorf lege, anders als von der CDU behauptet, weiter ein großes Augenmerk aufs Grün. Allein für das Kö-Bogen-Projekt seien Hunderte Platanen gepflanzt worden. "Wir sind die grünste Stadt in NRW", sagt Strack-Zimmermann.

Ist es richtig, am Blumenschmuck zu sparen? Schreiben Sie Ihre Meinung an duesseldorf@rheinische-post.de

(arl)
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