Karneval Ex-Prinz vergleicht jeckes Präsidium mit Bestattern

Düsseldorf · Die Jecken sind ja bestens vertraut mit Et Rheinisch Jrundjesetz. So weiß auch noch der letzte Narr, dass Artikel 11 "Do laachs de disch kapott" (Da lachst du dich kaputt) hoch im Kurs ist bei lockeren Zusammenkünften. Das dachte sich auch Thomas Puppe, Bäckermeister mit deutlicher Schlagseite zum Jovialen, als er im Schumacher bei der KKKK-Sitzung den Büttenredner gab und freche Sprüche in Richtung Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) schoß: "Ihr erkennt das CC Düsseldorf alle an ihren schwarzen Anzügen mit den goldenen Livrees: sozusagen die Bestatter des Düsseldorfer Karnevals.

 Der Bestatter Jürgen Salm sieht das Leben und den Karneval gerne mit einer gehörigen Portion Humor.

Der Bestatter Jürgen Salm sieht das Leben und den Karneval gerne mit einer gehörigen Portion Humor.

Foto: Andreas Endermann

Die Jecken sind ja bestens vertraut mit Et Rheinisch Jrundjesetz. So weiß auch noch der letzte Narr, dass Artikel 11 "Do laachs de disch kapott" (Da lachst du dich kaputt) hoch im Kurs ist bei lockeren Zusammenkünften. Das dachte sich auch Thomas Puppe, Bäckermeister mit deutlicher Schlagseite zum Jovialen, als er im Schumacher bei der KKKK-Sitzung den Büttenredner gab und freche Sprüche in Richtung Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) schoß: "Ihr erkennt das CC Düsseldorf alle an ihren schwarzen Anzügen mit den goldenen Livrees: sozusagen die Bestatter des Düsseldorfer Karnevals.

Also die Menschwerdung des Carl Salm", sagte er coram publico, und die Gesellschaft im Schumacher klopfte sich lachend auf die Schenkel. Mit dem Gesetz "Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet" (Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, fort damit) hielt es da der leicht verschnupfte CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann. Der fand Puppes Attacke nämlich gar nicht witzig und nahm prompt den Telefonhörer in die Hand, um die Missstimmung zu klären.

 CC-Präsident Michael Laumen nimmt Puppes Posse nicht persönlich, findet aber Gegenwind nicht schlecht.

CC-Präsident Michael Laumen nimmt Puppes Posse nicht persönlich, findet aber Gegenwind nicht schlecht.

Foto: Andreas Bretz

"Wir geben uns so viel Mühe mit unserer Kleidung", sagt er hinterher der Rheinischen Post. "Vielleicht bin ich etwas empfindlich, aber ich wollte das Thema sofort aus der Welt haben." Jedenfalls sei er mit Puppe jetzt wieder auf dem Stand, dass sie sich beim nächsten Vis-à-vis in die Arme fallen können. Tüllmanns Resümee: "Als Zirkusdirektoren werden wir bezeichnet, jetzt als Bestatter, ich bin gespannt, was als Nächstes kommt.

" CC-Präsident Michael Laumen haucht wohl eher dem Grundgesetz Leben ein, das da heißt: "Wat soll dä Kwatsch" (Was soll das sinnlose Gerede). "Fakt ist: Ein Bestatter trägt Schwarz. Ich fühle mich als Karnevalist, der Uniform trägt, und zwar gerne", sagt er. "Ich nehme das zwar nicht persönlich, aber es ist gut, wenn Puppe den Gegenwind spürt in Bezug auf seine Rede." Ein weiterer wichtiger Protagonist im Bunde, sozusagen das Vergleichs-Opfer, ist Jürgen Salm, der eigentlich bekannt dafür ist, dass sein Bestattungshaus Carl Salm die fünfte Jahreszeit stilecht mitfeiert.

Luftschlangen, Konfetti und bunte Masken sind ein dekoratives Muss. Zudem ist eine gewisse rheinische Gelassenheit für den Unternehmer obligatorisch - frei nach dem Motto "Wat wells de maache?" (Was willst du machen?). Bei der frechen Puppe-Posse geht er in die Sympathie-Offensive und übt sogar den Schulterschluss mit dem Verhöhner: "Solange mich niemand persönlich beleidigt, nehme ich nichts übel", meint er.

Er sei da ganz entspannt. Er werde Puppe beim nächsten Mal zwar auf seine Rede ansprechen, aber das hätte Zeit. Und überhaupt, findet Salm, könnten die Düsseldorfer in Sachen Humor vieles von den Kölnern lernen. "Die sind zehn Mal entspannter!" Da sei es ja auch überhaupt kein Problem, dass der Bauer im Dreigestirn ein Bestatter sei. So viel dazu. Was sagt Aggressor Thomas Puppe zu seiner Verteidigung? Der hält es offenbar mit dem Gesetz "Et hätt noch emmer joot jejange" (Es ist bisher noch immer gut gegangen).

Als Büttenredner müsse man sich ja auch immer etwas Neues einfallen lassen, und so böse sei das ganze ja auch gar nicht gemeint gewesen. Eigentlich hätten die CC-Granden ja "wunderschöne Anzüge" und es gäbe "tolle Strahlemänner", aber eben auch Leute, die lange Gesichter zögen. Dabei hätte das CC noch Glück gehabt. Viel schlimmer sei seine Lästerei über die Brauer gewesen, die Bier mit Pampelmuse mixen. Puppe: "Evolutions-Legastheniker.

" Die kontern des lieben Friedens Willen idealerweise nur mit der wichtigsten rhetorischen Frage des Rheinlandes: "Drinks de ejne met?" Prost! Brigitte Pavetic

(RP)
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