Die Schüler der Hauptschule hätten auch gerne Bürger um ihre Meinung gefragt, denn das können sie im "Unterrichtsgang zur angewandten Demokratie." Doch als sie offiziell diesen Unterricht beim Schulverwaltungsamt anmelden wollten, wurde ihnen das untersagt - aus dienstlich-rechtlichen Gründen.

Grundsätzlich wendet sich der Ärger nicht nur um die Tatsache, dass die Schule in eine Gesamtschule umgewandelt wird, sondern erst recht um die nicht ausreichende Information und den Umgang mit Schülern und Eltern "Es kann nicht sein, dass die Betroffenen davon aus der Presse erfahren", kritisiert Dirk Angerhausen, CDU-Fraktionschef in der Bezirksvertretung (BV) 9.

Die Fürsorgepflicht bliebe auf der Strecke, wenn es noch so viele Unklarheiten gebe. Es stehen bei den Betroffenen eine Reihe Befürchtungen im Raum. Für manche Kinder zieht das Ende dieser - ihrer - Schule nachhaltige Veränderungen mit sich. Langjährige Klassenverbände müssen verlassen und sogar die Schule gewechselt werden. Das heißt in der Konsequenz: neue Räume und Lehrer, andere Mitschüler und vielleicht ein länger Schulweg. Es stürmen viele Veränderungen auf die Schüler ein. Wie Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen und Flüchtlingskinder, die ohnehin erst kurz zum Klassenverband gehören, damit umgehen können, bleibt abzuwarten, meint Angerhausen.

Der zeitlichen Druck wird ebenfalls mit Bestürzung aufgenommen und für viele Kommunalpolitiker steht dahinter ebenfalls ein Fragezeichen. Bei andern Schulen sei es möglich gewesen, den Betrieb auslaufen zu lassen, warum nicht auch bei der Benrather Hauptschule fragt Angerhausen. Die Fraktion der Grünen/Bündnis 90 appelliert an die Verwaltung, den Standort für das Albrecht-Dürer-Kolleg im Blick auf die erweiterte Nutzung für einen Neubau der Hauptschule Benrath als Ersatz für die Melanchthonstraße zu prüfen.