Benrath Kritik an Hallenbad-Öffnungszeiten

Benrath · Den Anfragen, das Hallenbad in den Sommerferien wegen der Schließung des Niederheider Bades ganztägig zu öffnen, erteilt der Chef der Bädergesellschaft, Roland Kettler, mit Hinweis auf die Unwirtschaftlichkeit eine Absage.

Wer in Benrath schwimmen gehen will, muss flexibel sein und steht trotzdem - wenn er Pech hat - vor verschlossenen Türen. Tagesaktuell findet sich im Internet auf der Seite der Bädergesellschaft der Service, ob das Hallenbad ganztägig geöffnet ist oder nur zum Frühschwimmen, wenn das Freibad öffnet. Doch wenn das Wetter innerhalb von kürzester Zeit mal wieder nicht so mitspielt, dann hilft auch kein Blick ins Internet.

So erging es am späten Donnerstagnachmittag der Ehefrau des SPD-Bezirksvertretungsmitglieds Udo Skalnik. Diese wollte gegen 17.30 Uhr mit einer Freundin in Benrath Schwimmen gehen. Das Freibad war wegen des Gewitters aus Sicherheitsgründen geräumt worden. Das Hallenbad war aber zu - weil das Freibad bis Blitz und Donner kamen, geöffnet war.

Udo Skalnik fragt sich, warum die Bädergesellschaft in diesem Jahr während der Sommerferien das Hallenbad nicht ausnahmsweise ganz geöffnet lässt. Normalerweise reiche es ja aus, dann das Freibad zu öffnen, allerdings nicht, wenn gleichzeitig das Saunabad Niederheid geschlossen sei: "Vielleicht kann die Bädergesellschaft noch nachbessern", sagt Skalnik. Bislang gilt die Regelung bis zum 18. August.

Wer auf die Seite der Bädergesellschaft schaut, erfährt, dass gestern wie heute Schwimmen im Freibad angesagt ist. Das Hallenbad ist nur für die Frühschwimmer auf.

Walburga Benninghaus, Landtagsabgeordnete für den Düsseldorfer Süden (SPD), hat einen Brief an den Leiter der Bädergesellschaft, Roland Kettler, geschrieben. Sie sei von Bürgern auf die derzeit geltenden und sehr zur Verwirrung führenden Öffnungszeiten der Benrather Bäder angesprochen worden. Dabei sei die Kritik geäußert worden, dass trotz der stark erhöhten Besucherzahlen, die auch aus der derzeitigen Schließung des Bades Niederheid resultierten, lediglich das Freibad und nicht das Hallenbad geöffnet sei. Dieses führe dazu, dass es sehr voll im Becken und somit kaum normales Schwimmen möglich sei.

Dieses hatte auch eine RP-Leserin vor Kurzem moniert: Bei gutem Wetter brauche ein Schwimmer nicht ins Freibad zu gehen. Der hintere Bereich der 50-Meter-Bahn sei dann in der Regel mit spielenden Kindern und Jugendlichen belegt.

Sowohl die Leserin als auch Benninghaus weisen auf die kaum nachvollziehbaren und sehr kurzfristigen Informationen zu den Bäder-Öffnungen. Benninghaus: "Für mich ergibt sich daraus die Frage, ob bei der derzeitig hohen Auslastung das Hallenbad nicht durchgehend geöffnet haben kann."

Roland Kettler, Chef der städtischen Bädergesellschaft, macht hingegen eine Wirtschaftlichkeitsrechnung auf: An einem langen Hallenbad-Tag - wenn das Freibad zu hat - finden derzeit bis zu 220 Gäste den Weg ins Wasser. Ein Drittel kommt zum Frühschwimmen. Auf die restlichen zehn bis elf Öffnungsstunden verteilt sich der Rest. Macht etwa 13 Nutzer pro Stunde. "Es weichen von Niederheid weniger Gäste nach Benrath aus, als wir dachten", sagt Kettler. Dafür dann Personal einzusetzen ist nach Angaben des Bäderchefs unwirtschaftlich, zudem man ja im Sommer auch die Freibäder mit Personal ausstatten müsse. Man sei den Benrathern entgegengekommen mit den täglichen Frühschwimmzeiten im Hallenbad. "Und leider können wir nicht früher informieren, was wie geöffnet ist, da alle Wetterdienste derzeit relativ ungenau sind." Für Freitag war etwa Regen vorhergesagt, doch es fiel in Benrath kein einziger Tropfen. Der beste Freibadtag war bislang am am Sonntag, 19. Juli, mit 4560 Gästen.

(RP)
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