Benrath Wildschweine wüten in Privatgarten

Benrath · Keiner weiß, wo Tiere herkommen. Aus dem eingezäunten Garather Forst sind sie nicht ausgebrochen.

 Völlig verwüstet haben Wildschweine den Garten der Familie Stedul.

Völlig verwüstet haben Wildschweine den Garten der Familie Stedul.

Foto: Ropa

In Benrath sind die Schweine los. Wildschweine, genauer gesagt. Bei Josip Stedul und seiner Frau Dordica haben sie in den vergangenen fünf Nächten die Wiese hinter dem Haus umgepflügt. Und das nicht zum ersten Mal. Vor 13 Jahren hatte das Ehepaar das gleiche Problem und auch 2016 hatten die Tiere ihnen einen unliebsamen Besuch abgestattet.

"Wir wissen nicht mehr, was wir machen sollen", sagt Dordica Stedul. Sie gehe nur noch in Begleitung ihres Hundes auf die Wiese, weil sie Angst habe, einem der Schweine über den Weg zu laufen. Und das könne gefährlich werden.

Damals, als die Wildschweine erstmals aufgetaucht sind, hat sich das Ehepaar an die Jagdbehörde gewandt. Es seien auch Jäger gekommen, die die unerwünschten Paarhufer erschießen sollten. "Das ist ihnen aber nicht gelungen, woraufhin die Jäger einfach ohne ein Wort verschwunden sind", klagt die 77-Jährige. Auch auf Anrufe sei nicht mehr reagiert worden.

Woher die Wildschweine kommen, darüber lässt sich nur spekulieren. Dass sie - wie Dordica Stedul annimmt - aus dem Garather Schwarzwildgehege ausgebrochen sein könnten, ist nach Angabe von Dankwart von Dörnberg vom Forstbetrieb Schlosshof Garath jedoch unwahrscheinlich. "Wir kontrollieren den Zaun rund um das Gehege sehr genau. Bislang konnten wir keine Schäden feststellen, durch die ein Tier nach draußen gelangt sein könnte", sagt der Förster.

Es gebe aber vermehrt Wildschweine in der freien Wildbahn, die sich das ganze Jahr über in Maisfeldern aufhielten und nicht wahrgenommen würden. "Wenn der Mais abgeerntet wird, verlieren sie die Deckung und fallen auf ihrer Suche nach Nahrung über Gärten her", erklärt von Dörnberg. Jedes Jahr beklagten sich Landwirte mittlerweile über Wildschaden.

So auch die Steduls. Ob diese sich jetzt erneut an die Jagdbehörde wenden werden, wissen sie noch nicht. Ihre größte Hoffnung ist wohl, dass die Wildschweine sich in ein geschlossenes Waldgebiet verziehen. "Dort ist das Jagen auch erlaubt, was in einem Wohngebiet nur unter Umständen der Fall ist", sagt von Dörnberg.

(ropa)
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