Eller Kreatives auf dem Gertrudisplatz

Eller · Die Werbegemeinschaft Eller veranstaltete zum achten Mal den Künstlermarkt

 Das Ehepaar Michael und Sabine Merx mit klassischen Schildern.

Das Ehepaar Michael und Sabine Merx mit klassischen Schildern.

Foto: A. Bretz

"Ideen muss man haben", sagt ein Besucher des Künstlermarktes auf dem Gertrudisplatz und betrachtet versonnen die von Werner Kunert (58) geschaffenen Werke. Der fertigt aus Treibholz, das er am Rheinufer findet, aber auch aus alten Weinstöcken Skulpturen, die, in ihrer Form und Struktur naturbelassen, für den Betrachter außergewöhnliche Figuren bereithalten. Auf schlichten, aus Metall gefertigten Ständern präsentiert, bot Kunert damit Dekoratives für den Wohnbereich auf dem Markt in Eller an. Dort wurde gestern im Schatten der St.-Gertrudis-Kirche geschlendert und in der Herbstsonne gebummelt.

Bereits Vormittags waren viele Besucher gekommen, um sich die zahlreichen Kunstwerke, Fotografien und Porzellanfiguren, genauso wie Gemälde und individuellen Schmuck anzuschauen und zu erstehen. Als sehr individuell sind auch die von Anne Spruijtenburg hergestellten Taschen aus gebrauchten Kleidungsstücken zu bezeichnen. "Ich bringe die Textilien aus den Abstellkammern und Kellern zurück in das Leben", sagt die Designerin (29). Sie hat, bevor sie mit der Wiederverwertung alter Textilien begonnen hat, zehn Jahre in der Bekleidungs- und Modeindustrie arbeitete. Dort habe sie miterlebt, wie Ressourcen zugunsten preiswerter Kleidung verschwendet und zu Billiglöhnen verkauft würden. Mit dem Upcycling, dem Aufwerten gebrauchter Textilien, möchte sie zu einem Umdenken anregen.

Neben allerlei Kulinarischem boten auch die Frauen des Handarbeitskreises der Kirchengemeinde St. Gertrudis Selbstgefertigtes an. "Besonders die Babyschuhe laufen gut", so Renate Schilling (69). Sie ist eine der acht Damen, die ehrenamtlich mitarbeiten und den Erlös des Verkaufs jährlich zugunsten sozialer Projekte spenden. Um die Nebengebäude des Schlosses Eller zu erhalten, bot der Bürger- und Heimatverein Eller bedruckte Tassen an. "Damit wollen wir die Öffentlichkeit erreichen und auf die Dringlichkeit einer Sanierung des gesamten Gebäudeensembles hinweisen", sagt Vereinsvorsitzender Herbert Kröll (67).

(sdr)
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