Mörsenbroich/Flingern Fotografien, wie gemalt

Mörsenbroich/Flingern · Schon als Jugendlicher hat Hans Jörg Figge mit dem Fotografieren angefangen. Noch heute macht der 61-Jährige Bilder mit einer seiner Kameras. "Wenn ich unterwegs bin, habe ich eigentlich immer einen Apparat dabei", sagt er. Mit welcher der Kameras ein bestimmtes Bild letztendlich entstanden ist, weiß er später häufig nicht mehr. "Das spielt für mich keine Rolle", sagt Figge.

 Hans Jörg Figge bestreitet zurzeit seine erste Ausstellung. Sein Thema lautet "... ins Wasser vertieft".

Hans Jörg Figge bestreitet zurzeit seine erste Ausstellung. Sein Thema lautet "... ins Wasser vertieft".

Foto: Achim Hüskes

Bei seinen Fotos geht es ihm nicht darum, ein bestimmtes Motiv abzubilden. Er zeigt seinen eigenen Blick auf die Dinge und die Welt. "Ich gebe in meinen Bildern Anhaltspunkte für das Auge, an denen es sich orientieren kann. Doch was der Betrachter in meinen Arbeiten sieht, möchte ich jedem selbst überlassen", sagt Figge. "Ich freue mich besonders, wenn jemand, der sich eines meiner Fotos anschaut, in unterschiedlichen Situationen verschiedene Dinge auf meinen Bildern wahrnimmt", sagt er.

Zurzeit zeigt Figge 29 seiner Fotografien unter dem Titel "... ins Wasser vertieft" in der Stadtbücherei in Flingern. Die Ausstellung ist seine erste. Auf das Thema hat er ein halbes Jahr hingearbeitet. "Mit der Bücherei-Leitung habe ich mich schnell geeinigt, dass die Ausstellung Düsseldorfer Motive zeigen soll", sagt er.
Da er nicht einfach die Gehry-Bauten zeigen wollte oder andere typische Düsseldorfer Motive, entschied er sich dafür, natürliche Gewässer in und um Düsseldorf zu fotografieren. "Ich habe mich für Wasser entschieden, weil es sich ständig verändert. Die Fotos, die ich gemacht habe, könnte ich kein zweites Mal machen", sagt Figge, der in Mörsenbroich lebt.
Dabei experimentiert er mit Spiegelungen und Lichtreflexen, die die Bilder verträumt wirken lassen. "Ich wurde schon häufig gefragt, wie ich auf die Idee gekommen bin, etwas genau so zu ,malen'", sagt der Fotograf und lacht.

Von Schloss Eller bis Neandertal

Eine Ausbildung zum Fotografen hat Figge nicht gemacht. Er hat Betriebswirtschaftslehre in Mainz studiert. Nach dem Studium war der Westfale in verschiedenen amerikanischen Unternehmen in Führungspositionen in den Bereichen Finanzen und Administration in Wiesbaden, New York, Paris und schließlich Düsseldorf beschäftigt. Seit einem Jahr arbeitet er selbstständig in der Unternehmens- und Personalberatung. Dabei bietet er Bewerbertrainings in englischer Sprache an.

In seiner Freizeit ist der Fotograf oft draußen unterwegs. So sind die Bilder seiner aktuellen Ausstellung im Park von Schloss Eller und im Neandertal entstanden. Sich selbst als Künstler zu sehen, fällt Figge noch schwer. "Die gute Resonanz auf meine Bilder durch die Ausstellung ist für mich ein großer Ansporn. Ich hoffe, dass es bald eine weitere geben wird", sagt Figge. "Dafür habe ich auch schon einige Ideen und Konzepte."

(sapo)
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