Gerresheim Glashüttengelände: Boden wird saniert

Gerresheim · Stadt und Investor Patrizia haben ein Konzept erarbeitet. Zum Teil muss Erdreich abgetragen werden.

 Vor der Bebauung des Glashüttengeländes rund um die denkmalgeschützten Fabrikbauten muss der Boden saniert werden.

Vor der Bebauung des Glashüttengeländes rund um die denkmalgeschützten Fabrikbauten muss der Boden saniert werden.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die industrielle Vergangenheit des Glashüttengeländes soll die Zukunft des geplanten Wohnquartiers Glasmacherviertel nicht länger blockieren. Ein Sanierungsplan ist von der Stadt zusammen mit dem Investor, der Patrizia Immobilien, erarbeitet worden. "Noch in diesem Jahr kann mit den Arbeiten begonnen werden", sagt Umweltdezernentin Helga Stulgies.

Und die Projektleiterin von Patrizia für das Glasmacherviertel, Gudrun Piesczek, ist noch optimistischer: "Wir setzen alles daran, dass wir bereits Mitte des Jahres mit der Bodensanierung beginnen können." Die Aufgabe werde in bester Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf angegangen.

Die ist wegen der schwierigen Ausgangslage nötig. "Auf der Fläche der Glashütte finden sich unterschiedliche Schadstoffe wie Schwermetalle, Chemikalien von alten Teerablagerungen (PAK), aber auch Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW). Die Sanierungsmethoden sind für diese Stoffe unterschiedlich", sagte Stulgies.

Bei detaillierten Untersuchungen des Erdreiches waren verschiedene Schadstoffquellen entdeckt worden. Dazu gehören Asche, Schlacke und Teerrückstände. "Mit diesem Material war das Gelände aufgeschüttet worden, an einigen Stellen bis zu drei Meter hoch", erläuterte Stulgies. Die Materialien enthalten Blei, Cadmium, auch Arsen oder auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Auf dem Gelände mussten auch Produkte entfettet werden. Rund um diese Hallen sind Reinigungsmittel wie CKW in den Boden gelangt. Sie müssen laut Stulgies entfernt werden.

Weitere Schadstoffquelle ist die Umgebung der Schmelzwannen, auf dem Reste der Glasproduktion zu finden sind. Das sind neben Schwermetallen auch Sulfate. "Zudem sind die Rückstände in den alten Rauchgas-Kanälen gefährlich, weil sie mit Grundwasser geflutet sind", berichtet Stulgies. Dieses Problem sei erst mit Ende der Glasproduktion entstanden. Von diesem Zeitpunkt habe die Glashütte nicht mehr Grundwasser abgepumpt, um den Wasserstand zu senken. Wegen des Pumpens seien auch die Rauchgas-Kanäle trocken geblieben. "Die Kanäle sollen entfernt werden, damit Grundwasser nicht verschmutzt werden kann", nennt Stulgies ein Sanierungsziel.

Zum Entfernen der CKW werden Aktivkohle-Filter aufgestellt. "Die Technik ist von anderen Sanierungen im Stadtgebiet bekannt", erklärte die Umweltdezernentin. Und die Aufschüttungen, die Schadstoffe enthalten, sollen abgetragen werden. Das sei machbar, weil nicht alle Aufschüttungen belastet seien und daher nicht flächendeckend entfernt werden müssten.

Ab welchen Stellen zu erst gebaggert wird und wo Filter aufgestellt werden, sei mit dem Investor Patrizia abgestimmt. "Die Sanierung des Bodens ist eng mit der Bebauung der einzelnen Abschnitte des Wohnquartiers verzahnt, damit es möglichst wenige Behinderungen gibt", so Stulgies. Der Ablauf und die Sanierungen seien in einem städtebaulichen Vertrag mit der Patrizia festgeschrieben. Sie müsse auch die Kosten übernehmen. Das sei beim Lauf des Grundstücks klar gewesen.

(RP)
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