Düsseldorf Aufräumarbeiten dauern bis Februar

Grafenberg · Sturm Ela hat dem Grafenberger und dem Aaper Wald besonders stark zugesetzt. Wenn alle Schäden beseitigt sind, beginnt die Wiederaufforstung. In den kommenden Jahren ist geplant, 100 000 junge Bäume nachzupflanzen.

 Auch die Bundeswehr beteiligte sich an den Aufräumarbeiten in Grafenberger und Aaper Wald, nachdem Orkan Ela an Pfingsten gewütet hatte.

Auch die Bundeswehr beteiligte sich an den Aufräumarbeiten in Grafenberger und Aaper Wald, nachdem Orkan Ela an Pfingsten gewütet hatte.

Foto: Andreas Bretz

Grafenberger und Aaper Wald, Friedhof, Diepenstraße, Bergische Landstraße oder nicht zuletzt das Gartendenkmal Ostpark - auch im Stadtbezirk 7 hat Orkan Ela kräftig gewütet. In der Sitzung der Bezirksvertretung 7 bilanzierten Forstdirektor Paul Schmitz und Thomas Hechtle-Wacker vom Gartenamt die Schäden - und warfen einen hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft. 200 Hektar an Gesamtfläche seien im Stadtwald betroffen gewesen, zehn Prozent der gesamten Holzsubstanz habe man abschreiben müssen, sagte Paul Schmitz. "Ela war zehnmal schlimmer als sein Vorgänger Kyrill", so der Forstdirektor. Trotz aller Hiobsbotschaften hätte es aber auch Erfreuliches gegeben: "Im Wildpark wurde nicht ein einziges Tier geschädigt." Nur die Zäune seien in Mitleidenschaft gezogen worden, "1600 laufende Meter sind defekt", erklärte der Experte.

Bis Ende Februar will die Stadt die Aufräumarbeiten in den Wäldern - vor der Brutzeit - abgeschlossen haben. Was dann genau wo in den kommenden vier Jahren neu gepflanzt wird, werde aus einem Wiederaufforstungskonzept hervorgehen, an dem die Verwaltung momentan arbeite. Vorgesehen sei, rund 100 000 Jungbäume nachzupflanzen, besonders auf den größeren Kahlflächen. Allerdings: "Das sind 1,30 Meter große Bäumchen. Das dauert dann natürlich einige Zeit, bis man wirklich was sieht", schränkte Schmitz ein.

Die Beseitigung des gesamten Sturmholzes erfolge möglichst kostenneutral, betonte der Forstdirektor. Denn der Arbeitsaufwand für die Bergung und Verarbeitung soll durch den Verkauf des Holzes gedeckt werden. "Nennenswerte Erlöse von ungefähr 30 Euro pro Festmeter lassen sich aber lediglich durch die Veräußerung des hochwertigen Stammholzes erzielen. Natürlich wird auch dieses Geld vollständig für die Wiederaufforstung verwendet", versprach der Chef der Forstabteilung.

Unwetter: Die umgeknickten Bäume von den Rheinwiesen
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Foto: Andreas Endermann

Kopfschmerzen bereitet dem Gartenamt im Stadtbezirk 7 zudem vor allem der Ostpark. "Da es sich um eine denkmalgeschützte Parkanlage handelt, können wir nicht sofort und schon gar nicht wahllos nachpflanzen", so Thomas Hechtle-Wacker. Sofort nach Ela habe ein Landschaftsarchitekt eine Notkartierung vorgenommen, um zu wissen, wo genau welcher Baum gestanden habe. 65 von 643 Bäumen seien nicht mehr zu retten gewesen. "Auch der Zaun des Hundeauslaufplatzes wurde zerstört, eine entsprechende Reparatur inklusive des Auffüllens des aufgeweichten Bodens werden wir zu Beginn des neuen Jahres durchführen", stellte Hechtle-Wacker in Aussicht.

Bis der Ostpark im Detail auf Grundlage des noch vorhandenen Parkpflegewerkes angepackt werde, müssten sich Anwohner und Nutzer allerdings noch gedulden. "Die Umsetzung erfolgt ab 2016", sagte der Mitarbeiter des Gartenamtes. Dass Düsseldorf bei den Aufforstungsplänen nicht zuletzt dank der vielen Privatspenden (schon mehr als eine Million Euro) halbwegs optimistisch in die Zukunft blicken könne, sei keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Hechtle-Wacker: "Das sieht in anderen Städten aber mal ganz anders aus."

(RP)
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