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Holthausen: Vorerst keine Multifunktionshalle

Holthausen: · Mehr als 120 Holthausener Bürger kamen zum Dialog mit Oberbürgermeister Thomas Geisel. Die gewünschte Mehrfachhalle wird es in den nächsten zwei Jahren nicht geben.

 Bürgermeister Thomas Geisel im Gespräch mit SPD-Ratsfrau Angelika Wien-Mroß, links neben ihm Klaus Klinger, Mitorganisator des Urban-Art-Festival

Bürgermeister Thomas Geisel im Gespräch mit SPD-Ratsfrau Angelika Wien-Mroß, links neben ihm Klaus Klinger, Mitorganisator des Urban-Art-Festival

Foto: ANNE ORTHEN

Sein Rundgang durch Holthausen führt Oberbürgermeister Thomas Geisel auch zur Itterstraße. Dort wird die ehemalige Flüchtlingsunterkunft auf dem früheren Sportplatz gerade abgebaut. Hier erhoffen sich die Bürger seit langem den Bau einer Multifunktionshalle für ihren Stadtteil. "Seit Jahren wird uns eine Mehrzweckhalle versprochen, vier sind in der Zwischenzeit in Düsseldorf gebaut worden. Allmählich wird es auch hier Zeit", erinnert ein Holthausener Thomas Geisel an die Versprechen.

Beim Bürgerdialog im ehemaligen Klarenbach-Haus äußern mehr als 120 Besuchern ihre Wünsche und Sorgen. Zur Halle erhalten sie eine deutliche Absage. Für 2018 seien keine Haushaltsmittel dafür eingestellt: "Die Haushaltslage ist, wie sie ist. Ich habe einen langen Atem. Die Halle wird kommen, aber nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre. Es ist nicht vom Tisch", erklärt der Oberbürgermeister. Vorstellen kann er sich hingegen, dass der Sportplatz wieder seine ursprüngliche Bestimmung bekommt.

Leerstehende Geschäfte, Dreck, Stolperfallen auf Gehwegen und mangelnden Grünschnitt monieren die Bürger. Beim Rundgang heißt es am Straßenrand deutlich an Thomas Geisel gewandt: "Hier muss mehr gefegt werden." Dass einem abends die Ratten am Kamper Acker über die Füße laufen und die Stadt eingreifen soll, fordert eine Besucherin beim späteren Bürgerdialog. "Von einer Rattenplage war mir nichts bekannt", sagt Thomas Geisel und verspricht auch, dass man sich das Thema "Spontangrün" vorgenommen habe.

Die weiterhin bestehenden Probleme mit Junkies und einer fehlenden psychosozialen Betreuung von Drogenabhängigen beschäftigt viele Holthausener. Der Arbeitskreis Holthausen verweist auf ein entsprechendes Konzept des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer in Düsseldorf (SKFM). Auch ein Streetworker mehr sei keine schlechte Sache, geben die Bürger zu bedenken.

Viele Holthausener finden den Kamper Acker unattraktiv. Martina Jordan: "Warum halten sich Holthausener dort nicht auf? Ich lasse meine Kinder nicht dort spielen."

Thomas Geisel hat sich kurz vor dem Gespräch mit den Bürgern selbst ein Bild am Ort gemacht. Der große Platz brauche mehr Markttage und vielleicht sei ein Biergarten eine Lösung. Das geplante Urban-Art-Festival biete schon gute Ansätze, die Attraktivität zu steigern.

Dass auch für Jugendliche etwas getan werden muss, ein Sozialraum oder Stadtteilladen fehlt, wird thematisiert. "Wir wünschen uns auch dringend einen Hotspot für Holthausen", sagt eine Bürgerin.

Zum Thema Kinderbauernhof in Niederheid teilt Geisel mit, dass er persönlich mit dem Interessenten gesprochen habe. "Ich glaube, dass es eine gute Lösung ist", sagt er. Der Bewerber wolle das therapeutische Reiten fortführen und man will ihn dazu auch verpflichten.

Das Thema Reisholzer Hafen brennt den Holthausenern geradezu unter den Nägeln. Sorgen um den Radweg, der am Trippelsberg vorbei geht und mit aufkommenden Verkehr in Gefahr sei, beschäftigen die Besucher des Dialogabends ebenso wie Ansiedlung eines Logistikers und des weiteren Hafenausbaus. "Das sind Flächen, die man auch anders bewirtschaften kann, als mit einem großen Logistiker", sagt ein Holthausener Bürger.

Andere regen ebenfalls an, dort mehr Gewerbe anzusiedeln. Die Bürgerinitiative Hafenalarm konfrontiert den Oberbürgermeister mit ihrer Erwartung noch einmal genauer hinzuschauen und das Thema Reisholzer Hafen noch mal aufzunehmen. "Es wird eine Machbarkeitsstudie mit ergebnisoffenem Ausgang", stellt Thomas Geisel in diesem Zusammenhang fest. Die Entscheidung falle, wenn hinreichende Grundlagen vorhanden seien. Er verweist auf die Tatsache, dass Platz das knappste Gut in der Stadt sei und es starke Konkurrenz um Grundstücke gebe. "Wir können auf keine Nutzung verzichten: Wir brauchen Gewerbeflächen und Wohnungsbau, das ist ein feiner Abwägungsprozess", so Geisel.

Den Vorschlag von Mohammed Yekrangi, der sich in der Jugendarbeit engagiert, nimmt Thomas Geisel begeistert auf: "Der Elbroichpark bietet viel. Ein Fitness-Parcours oder Grillplätze wären eine Idee", sagt er.

(sime)
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