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Oberkassel Abschied aus Oberkassel

Oberkassel · Die Rheinbahn verlässt die Hansaallee und zieht nach Lierenfeld.

Auf gepackten Kartons (von links): die Rheinbahn-Vorstände Klaus Klar und Michael Clausecker, Bezirksbürgermeister Rolf Tups sowie dessen Stellvertreter Karin Braun und Axel Warden

Auf gepackten Kartons (von links): die Rheinbahn-Vorstände Klaus Klar und Michael Clausecker, Bezirksbürgermeister Rolf Tups sowie dessen Stellvertreter Karin Braun und Axel Warden

Foto: Andreas Endermann

Nach 45 Jahren verlässt die Rheinbahn-Verwaltung bereits zum zweiten Mal in seiner Geschichte Oberkassel, diesmal allerdings wohl endgültig. Auf dem größten Betriebshof der Rheinbahn in Lierenfeld, sollen Verwaltung, Technik und Betrieb nah beieinander stattfinden. Die Rheinische Bahngesellschaft begann ihre Geschichte 1896 in Oberkassel, bis sie an den Wehrhahn und später an den Hauptbahnhof umzog. Erst 1972 erfolgte die Rückkehr nach Oberkassel und der Bau der Hauptverwaltung, der bis jetzt genutzt wurde.

Oberkassel wurde nicht zuletzt durch den Bau der Oberkassler Brücke, die die Rheinbahn selbst finanzierte und bauen ließ, beeinflusst. Die enge Bindung zwischen Unternehmen und Stadtteil bestätigt Bezirksbürgermeister Rolf Tups. Gemeinsam mit seinen Stellvertre-tern und dem Sprecher des Rheinbahn-Vorstands Michael Clausecker kam er gestern zur Wendeschleife neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude. An Straßenbahnen angebrachte Plakate dokumentierten den Werdegang der Hauptverwaltung am Belsenplatz, symbolisch standen Umzugskartons bereit, und auf der Linienanzeige der Bahn war "Tschüss Oberkassel" zu lesen. "Oberkassel und die Rheinbahn haben in den vergangenen Jahrzehnten ein enges Miteinander erlebt. Der Stadtteil hat sich zum vor allem unter der Regie der Rheinbahn entwickelt", so Tups.

Auch Michael Clausecker sieht den Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Zwar werde man die Infrastruktur vermissen, allerdings wäre in den nächsten Jahren eine Vollrenovierung der Hauptverwaltung notwendig geworden. Leider habe man feststellen müssen, dass sich der Aufwand kaum lohnen würde. Des Weiteren würde die Umgebung am Belsenplatz keinen Raum mehr für Expansionen ermöglichen, was den Standort in Lierenfeld längerfristig sympathischer macht. Das neue Rheinbahn-Haus auf dem Lierenfelder Betriebsgelände wurde komplett durch den Verkauf der Grundstücke in Oberkassel finanziert und bietet außerdem genügend Platz für die Leitstelle der Rheinbahn, die bisher noch an der Heinrich-Heine-Allee zu finden war. "Wir denken, dass auch Lierenfeld, wie einst Oberkassel, Entwicklungspotenzial hat. Vielleicht können wir da helfen", so Clausecker. Lierenfeld hätte bisher zwar keine vergleichbare Infrastruktur zu bieten, aber das würde ja nicht bedeuten, dass dies auf lange Sicht ausgeschlossen ist.

In den nächsten vier Wochen sollen die Mitarbeiter von Verwaltung und Leitstelle nun in das neue Gebäude umziehen. Das alte Verwaltungsgebäude an der Hansaallee wird wohl noch in diesem Jahr abgerissen, dort entstehen zukünftig die Zentrale von Trinkaus und weitere Wohngebäude. Auf der Freifläche der bleibenden Wendeschleife wird ein Hotel gebaut.

(RP)
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